Berlin. Eine Festlegung der Löhne auf mindestens 8 bis 9,80 Euro zum 1. Januar 2008 könne bereits in den nächsten Wochen erste Entlassungen bei den Konkurrenten der Deutschen Post nach sich ziehen. Davon dürften besonders Mitarbeiter im Osten betroffen sein, sagte Gerster. Ein fairer Wettbewerb sei mit einem branchenspezifischen Mindestlohn als „Schutzzaun“ nicht möglich, sagte Gerster. Er forderte eine Orientierung am geforderten gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro. Die jetzt getroffene Vereinbarung könne zudem nicht als allgemeinverbindlich gelten, da sie nicht von der Mehrheit der betroffenen Arbeitnehmer verhandelt worden sei. Derzeit prüfe der Verband, mit rechtlichen Mitteln gegen die Pläne vorzugehen. Die große Koalition hatte sich am Donnerstag nach wochenlangem Streit auf Lohnuntergrenzen zwischen 8 und 9,80 Euro pro Stunde für Briefzusteller geeinigt. Grundlage hierfür waren Änderungen am Tarifvertrag zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband Postdienste.
Verband warnt vor Post-Mindestlohn: „20.000 Arbeitsplätze gefährdet“
Der Verband der Post-Wettbewerber hat die Einigung der großen Koalition über einen Mindestlohn für Briefzusteller kritisiert. „Die Einführung wird bis zu 20“000 Arbeitsplätze kosten“, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste, Florian Gerster, am Freitag in Berlin.