Offenburg. „Wir wollen die jetzigen drei eigenständigen Verbände in einen starken Verband führen“, eröffnete Rolf Dischinger, Vorsitzender des Verbands des Verkehrsgewerbes Südbaden beim 65. Tag des Straßenverkehrs in Offenburg seinen Mitgliedern. Anlässlich der Vorstandswahlen hatte er erklärt, er habe eigentlich sein Amt niederlegen wollen. Jetzt werde er aber doch weitermachen: „Zum einen, weil sich kein Nachfolger gefunden hat, zum anderen weil wir uns gerade in intensiven Gesprächen befinden.“ Dabei handelt es sich um Gespräche, die sein Verband mit den Verbänden des Verkehrsgewerbes Nordbaden und Württemberg über eine mögliche Fusion führt. „Der Zusammenschluss ist unsere erklärte Absicht“, so Dischinger gegenüber der VerkehrsRundschau. Er berichtete, dass die ersten Gespräche mit den anderen Vorständen und Geschäftsführern im Mai auf einem guten Niveau geführt worden seien. Nach der Sommerpause wolle man weiter eruieren, ob es in den Verbänden keine Vorbehalte gebe.
Neben einem stärkeren Stand gegenüber der Politik erwartet sich Dischinger durch den Zusammenschluss erhebliche Kosteneinsparungen. „Wir brauchen dann keine drei Büros mehr“, erklärte er. Die Außenstellen möchte er aber auf alle Fälle erhalten. „Wir müssen eine Betreuung vor Ort gewährleisten. Das ist mein Ziel“, machte er deutlich. Um die Kosten im Rahmen zu halten, hatte man in Südbaden bereits die Geschäftsführung des Verbands und der SVG zusammengelegt. Den Zeitpunkt des endgültigen Zusammenschlusses wollte Dischinger nicht einordnen. Er erhofft sich jedoch in einem bis zwei Jahren den ersten großen Schritt. Der südbadische Verband ist mit 248 Mitgliedern aus dem Bereich Güterkraftverkehr der achtstärkste Verband im Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung.
Peter Welling, Hauptgeschäftsführer des südbadischen Verbands, erklärte, man arbeite in Baden in den Bereichen Schulung und Versicherung bereits eng miteinander und sei auch den Württemberger Kollegen kooperativ verbunden. Pragmatisch suche man nach Lösungen, wie man gemeinsam agieren könne. „Wir sind bereit hier in den nächsten Jahren anzupacken“, so Welling.
Während des Tags des Straßengüterverkehrs wählten die südbadischen Verbandsmitglieder ihren Vorstand. Für Herbert Striebich, der nicht mehr kandidierte, übernahm Oskar Dold, Dold Oskar Speditions- und Transport GmbH, das Amt. (bb)