Chemnitz. Nach dem Insolvenzanstrag der Walter Lohse Spedition am vergangenen Dienstag hat sich Inhaber Michael Lohse heute zu der vom Amtsgericht Chemnitz festgestellten Zahlungsunfähigkeit geäußert. „Es ist uns leider nicht gelungen, die gestiegenen Kosten für Kraftstoff und die geplante LKW-Mauterhöhung an unsere Kunden weiterzugeben. Viele sind einfach abgesprungen“, sagte der BGL-Vizepräsident gegenüber der VerkehrsRundschau. Aus diesem Grund befände sich die Firma derzeit in einer wirtschaftlichen Sanierungsphase: In den kommenden Monaten soll der Fuhrpark auf 15 Fahrzeuge reduziert werden, die rund 20 Arbeitsplätze sollen laut Insolvenzverwaltung aber erhalten bleiben. Über einen eventuellen Verkauf oder eine Übernahme wird eine Gläubigerversammlung am 4. Dezember in Chemnitz entscheiden. „Im Raum stehen zurzeit drei Kaufangebote – zwei aus der Belegschaft und eines von einem externen Interessenten“, erklärte am heutigen Montag Jürgen Zimmermann, zuständiger Sachbearbeiter der Rechtsanwaltskanzlei Junker und Bartelsheimer, zuständig für die Verwaltung der Insolvenz. Bis über die Tragfähigkeit dieser Konzepte entschieden wird, will man den Speditionsbetrieb aufrecht erhalten. Ungewiss ist allerdings die Rolle von Geschäftsführer Michael Lohse, der dem Traditionsunternehmen nach vielen Jahrzehnten nur noch „in zweiten Reihe“ zur Verfügung stehen will. Ein Rücktritt vom Amt des Vizepräsidenten des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sei dagegen kein Diskussionsthema. „Wenn meine Kollegen es wünschen, werde ich ihnen auch weiterhin mit meiner Erfahrung zur Seite stehen“, sagte der 64-Jährige, der seit 1991 Präsident des Landesverbandes des Sächsischen Verkehrsgewerbes sowie der Straßenverkehrsgenossenschaft Sachsen und seit 1999 Präsident der IHK Südwest-Sachsen ist. (ag)
Trotz Insolvenz: Michael Lohse will BGL-Vizepräsident bleiben

Spediteur scheiterte an gestiegenen Kosten für Krafststoff und die geplante Erhöung der LKW-Maut. / Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben