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Transportsicherheit: Warnung vor Risiken durch Mehrweg-Umreifungsbänder

12.08.2025 14:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
VDI, Ladungssicherung, Betonware
Nachhaltigkeit: Warum Einweg-Umreifungsbänder oft klimafreundlicher sind (Symbolbild)
© Foto: VDI

Neue EU-Mehrwegpflicht könnte Transportsicherheit gefährden: Studien belegen gravierende Materialschwächen bei wiederverwendeten Umreifungsbändern. PAU fordert Ausnahmeregelung.

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Die Mosca GmbH und zwölf weitere Mitglieder der Projekt-Allianz Umreifungsbänder (PAU) schlagen Alarm: Mehrfach genutzte Umreifungsbänder verlieren deutlich an Stabilität – besonders an den Schweißnähten – und gefährden damit die Transportsicherheit in ganz Europa.
Aktuelle Studien zeigen, dass die geplanten Mehrwegquoten der neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR) erhebliche Risiken für Lieferketten und Verkehrssicherheit mit sich bringen könnten.

PPWR: Mehrwegpflicht unter Sicherheitsvorbehalt

Die am 11. Februar 2025 in Kraft getretene Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) soll Verpackungsabfälle reduzieren und das Recycling fördern.
Geplant sind auch verpflichtende Wiederverwendungsquoten für Umreifungsbänder.
Die PAU fordert jedoch eine Ausnahmeregelung – gestützt auf ein von unabhängigen Instituten erstelltes Positionspapier, das bereits bei der EU-Kommission eingereicht wurde.

Technische Studien belegen Materialschwächen

Untersuchungen des Fraunhofer IMWS und weiterer Labore zeigen:

  • Nach einmaligem Gebrauch verlieren PP- und PET-Umreifungsbänder an den Schweißstellen 47–60 % Bruchfestigkeit.

  • Bei mehrfacher Nutzung sinkt die Zugfestigkeit von PP-Bändern um bis zu 34 %.

  • Extreme Temperaturschwankungen (+40 °C bis -30 °C) schwächen das Material zusätzlich.

  • Realistische Transport- und Lagerbedingungen lassen diese Schäden kaum dokumentieren.

Fazit: Wiederverwendung erhöht das Risiko für Transportschäden und Unfälle.

Alternativen oft weniger nachhaltig

Eine GVM-Studie zu Mehrweg-Alternativen (u. a. Gitterboxen mit Spannband, Tensionstraps mit Plane, Strapping-Bänder mit Clip) zeigt deutliche Nachteile:

  • Strapping-Bänder mit Clip: Nach nur zwei Zyklen massive Festigkeitsverluste.

  • Tensionstraps: 50–150 Zyklen, jedoch hohe UV-Anfälligkeit.

  • Gitterboxen: 200–300 Zyklen möglich, aber schwer, sperrig und wartungsintensiv.

Zusätzlich verursacht der Rücktransport von Mehrwegverpackungen mehr CO₂-Emissionen, höhere Logistikkosten und organisatorischen Aufwand – besonders in heterogenen Lieferketten.

Ökobilanz spricht oft für Einweg-Lösungen

Lebenszyklusanalysen belegen: Einweg-Umreifungsbänder aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR) können trotz einmaliger Nutzung eine bessere CO₂-Bilanz haben als Mehrwegsysteme – dank geringem Materialeinsatz, niedrigem Gewicht und hoher Recyclingfähigkeit.

PAU setzt auf Recycling statt riskante Wiederverwendung

Die Allianz will den Einsatz von hochwertigem PCR-Material ausbauen und die Materialkreisläufe schließen. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen und Sicherheit mit Nachhaltigkeit zu verbinden – im engen Austausch mit Politik, Industrie und Gesellschaft.

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