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Transportkonzern Kühne + Nagel mit Rekordgewinn 2006 – kein HHLA Einstieg

12.03.2007 14:41 Uhr
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Schweizer wollen keine Hamburger Terminalbetreiber (Foto: Archiv)

Der Transport- und Logistikkonzern Kühne + Nagel hat dank wachsender globaler Warenströme und Zukäufe ein Rekordergebnis erzielt.

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Zürich. Der Reingewinn stieg um 46 Prozent auf 458 Millionen Schweizer Franken (rund 286 Millionen Euro), wie Mehrheitsgesellschafter Klaus-Michael Kühne am Montag in Zürich bekanntgab. „2006 hat einen Quantensprung in der Entwicklung gebracht», sagte der 69-Jährige. Die Spedition wurde 1890 in Bremen gegründet und hat seit 1975 ihren Sitz im schweizerischen Schindellegi. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends, wobei die entscheidenden Wachstumsimpulse wieder aus der Region Asien-Pazifik mit China an der Spitze kommen dürften. Der Bruttoumsatz erhöhte sich um 30 Prozent auf 18,2 Milliarden Franken (11,2 Milliarden Euro). Einen mächtigen Schub brachte dabei die Übernahme des französischen Kontraktlogistik-Unternehmens ACR Anfang 2006. Es war die größte Akquisition der Firmengeschichte von Kühne + Nagel. Die Lagerkapazitäten der Gruppe haben sich dadurch auf sechs Millionen Quadratmeter fast verdoppelt und sie steht weltweit jetzt auf Platz drei der Branche. Auch die angestammten Bereiche See- und Luftfrachtgeschäft legten deutlich zu. Das Wachstum lag doppelt so hoch wie das des Marktes. Nach Angaben von Geschäftsführer Klaus Herms soll sich dies 2007 wiederholen. Im Bereich Kontraktlogistik – dem Rundumservice für Großkunden von der Lagerung bis zur Lieferung – rechnete er mit ebenfalls weiter zunehmender Nachfrage. Bei der Seefracht, bei der sich der Konzern weltweit auf Platz eins sieht, stiegen die Umsätze um elf Prozent auf 8,3 Milliarden Franken. Bei der Luftfracht erhöhten sie sich um 13 auf 3,4 Milliarden Franken. Dank der ACR-Übernahme verbesserte sich der Umsatz der Sparte Kontraktlogistik um 194 Prozent auf 3,9 Milliarden Franken. Die Landverkehre legten um 18 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken zu. Den geplanten weiteren Ausbau des Landtransports nannte Herms „eine der größten Herausforderungen“ für den Konzern. Dazu sollen auch Zukäufe dienen. Das Unternehmen schließt eine Beteiligung an der Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) aus. „Die HHLA muss neutral bleiben“, sagte Mehrheitsgesellschafter Kühne am Montag in Zürich am Rande der Bilanzpressekonferenz. Der Hamburger Senat will die HHLA teilprivatisieren und 49,9 Prozent abgeben. Als „neutralsten“ Investor würde Kühne die australische Bank Macquarie begrüßen, die zusammen mit einem Konsortium um den Baukonzern Hochtief im Rennen um 49,9 Prozent der Anteile ist. „Wir selbst möchten uns aus diesem Geschäft heraushalten, denn wir arbeiten mit allen Hafenumschlagsgesellschaften zusammen“, betonte der Verwaltungsratspräsident. Die Gruppe beteilige sich aus dem gleichen Grund beispielsweise nicht an einer Reederei. Auch einen Börsengang des größten Hamburger Hafenbetriebs hielte Kühne für eine gute Lösung. Einen zunächst geplanten Einstieg der Deutschen Bahn AG bei der HHLA hatte er heftig kritisiert und damit gedroht, Kühne + Nagel-Container über andere Häfen zu leiten. „Wir sind froh, dass der Kelch des Kuhhandels mit der Bahn an Hamburg vorübergegangen ist“, betonte er am Montag.

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