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Transport- und Logistikbranche: Trumps Zollpolitik hemmt globale Transaktionen

29.07.2025 15:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Zollstreit USA China Europa
Geopolitische Unsicherheiten und US-Zölle belasten Logistik-M&A
© Foto: SuperImages/ AdobeStock

Trotz multipler Krisen und geopolitischer Unsicherheiten zeigen Megadeals und strategische Allianzen neue Chancen im globalen M&A-Markt der Transport- und Logistikbranche.

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Inmitten globaler Unsicherheiten bleibt die Zahl der M&A-Transaktionen in der Transport- und Logistikbranche auf niedrigem Niveau. Laut dem aktuellen Transport & Logistics Barometer von PwC Deutschland und Strategy& wurden im ersten Halbjahr 2025 weltweit nur 93 Fusionen und Übernahmen gemeldet – ein Rückgang gegenüber den 108 Deals des zweiten Halbjahres 2024. Auffällig ist jedoch der Anstieg des Transaktionsvolumens auf 57,9 Milliarden US-Dollar, was primär auf elf Megadeals mit einem Volumen von jeweils über einer Milliarde US-Dollar zurückzuführen ist. Diese Großtransaktionen machten rund 62 Prozent des Gesamtvolumens aus.

Geopolitik, Cybersecurity und US-Zollpolitik bremsen Investitionen

Der Sektor steht aktuell unter dem Einfluss zahlreicher Krisen: Geopolitische Spannungen, Cyberangriffe und eine erratische US-Zoll- und Handelspolitik verunsichern Investoren und hemmen die M&A-Bereitschaft. Vor allem strategische Investoren halten sich zurück, da sie ihre Übernahmeentscheidungen angesichts steigender Risiken in globalen Lieferketten überdenken. Insbesondere die instabile Lage in der Region Nahost und Unsicherheiten auf Handelswegen wie dem Roten Meer verschärfen die Situation zusätzlich.

Schifffahrt dominiert beim Transaktionsvolumen – Trucking bleibt aktivstes Segment

Obwohl der Bereich Logistics & Trucking mit 42 angekündigten Deals 45 Prozent aller Transaktionen ausmachte, sank sein Anteil am Gesamtvolumen auf nur 23 Prozent – verglichen mit 52 Prozent im Vorjahr. Im Gegensatz dazu behauptete sich die Schifffahrt als volumenstärkster Bereich: 26,6 Milliarden US-Dollar wurden durch lediglich 18 Fusionen und Übernahmen generiert. Dabei setzen große Reedereien gezielt auf den Zukauf kleinerer Logistikdienstleister, um sich breiter aufzustellen und ihre strategischen Positionen zu festigen.

Größter M&A-Deal 2025: BlackRock plant Einstieg beim Panamakanal

Den bisher größten Deal des Jahres kündigte ein Konsortium unter der Führung von BlackRock an: Geplant ist die Übernahme von 90 Prozent der Anteile an der Panama Ports Authority für 19,21 Milliarden US-Dollar. Damit sichern sich die Investoren Zugang zu einem für den Welthandel zentralen Knotenpunkt. Die Transaktion gewinnt vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen zusätzliche Brisanz – insbesondere durch Ankündigungen aus den USA, strategische Kontrolle über den Kanal zurückzugewinnen.

Finanzinvestoren prägen das M&A-Geschehen

Im ersten Halbjahr 2025 waren Finanzinvestoren an 61 Prozent aller Transaktionen beteiligt und machten 74 Prozent des Transaktionsvolumens aus. Der Anteil strategischer Investoren fiel im Vergleich zu 2024 deutlich zurück. Viele Unternehmen beobachten die Marktentwicklung abwartend und investieren erst wieder, wenn sich die Rahmenbedingungen stabilisieren.

Kooperationen und Joint Ventures als strategische Alternative

Parallel zu rückläufigen M&A-Aktivitäten setzen Unternehmen auf strategische Allianzen, um Innovation und Digitalisierung voranzutreiben. Im Fokus stehen Joint Ventures in den Bereichen alternative Antriebe, Elektromobilität sowie autonome Transportlösungen. Die zunehmende Bedeutung technologiegetriebener Partnerschaften zeigt, dass viele Logistikunternehmen in Kooperationen eine risikoärmere Strategie zur Transformation sehen.

Chancen für kapitalkräftige und mutige Unternehmen

Gut aufgestellte Firmen mit finanzieller Stärke haben jetzt die Möglichkeit, sich durch gezielte Übernahmen Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die aktuelle Marktphase verlangt jedoch Anpassungsfähigkeit, Risikobereitschaft und Weitblick. „Wer jetzt schnell passende Akquisitionsziele identifiziert, kann seine Marktposition deutlich verbessern“, betont Ingo Bauer von PwC Deutschland.

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