Rangun. Eine der größten thailändischen Baufirmen hat in Birma einen Vertrag über ein umfangreiches Infrastrukturprojekt unterzeichnet. Die Italian-Thai Development Pcl entwickelt einen Tiefseehafen in Dawei, einen Industriepark für Schwerindustrie wie Stahl und Petrochemie sowie eine Straßen- und Eisenbahnverbindung von dort zur thailändischen Provinz Kanchanaburi, berichtete die birmanische Staatspresse am Mittwoch. Die Unterzeichnung fand am Dienstag in der Verwaltungshauptstadt Naypyidaw statt. Obwohl der Name anders vermuten lässt ist die Firma zu hundert Prozent in thailändischem Besitz.
Birmas Militärjunta lässt am Sonntag erstmals seit 20 Jahren eingeschränkt wählen. Zahlreiche Firmen vor allen in den Nachbarländern hoffen auf eine wirtschaftliche Öffnung des Landes. Thailand ist mit 10,3 Milliarden Dollar größter Investor, gefolgt von China und Hongkong.
Die Gesamtbaukosten des Projekts wurden nicht mitgeteilt. Die Bauarbeiten sollen zehn Jahre dauern. Der Hafen kann nach den Plänen 25 Containerschiffe zwischen 20.000 und 50.000 Tonnen gleichzeitig abfertigen. Die 170 Kilometer lange Autobahn zur thailändischen Grenze wird achtspurig. Nach Fertigstellung könnte Thailand seine Exporte künftig über Birma abwickeln und würde die Schifffahrt rund um die malaiische Halbinsel und Singapur sparen. Von Dawei nach Thailand führt bereits eine 260 Kilometer lange Pipeline, durch die Birma Thailand mit Gas versorgt. (dpa)