Streit um die Verlängerung der A14

17.02.2003 11:07 Uhr

Niedersachsens künftiger Ministerpräsident Wulff sieht Gesprächsbedarf

Zwischen Niedersachsen und Sachsen- Anhalt bahnt sich ein Streit um die Nordverlängerung der Autobahn 14 an. Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre (CDU) und die FDP im Land warnten am Montag davor, nach der Einigung mehrerer Bundesländer mit dem Bund eine neue Diskussion über den Autobahnverlauf zu beginnen. Dies verzögere das Projekt. Niedersachsens künftiger Regierungschef Christian Wulff (CDU) sieht hingegen „erheblichen Gesprächsbedarf“ und bevorzugt eine andere Trassenvariante. Der Bund, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen hatten sich im Juli 2002 auf die „Hosenträger- Variante“ geeinigt: Eine Verlängerung der A 14 von Magdeburg über Stendal/Wittenberge nach Schwerin und eine Verlängerung der A 39 von Wolfsburg nach Lüneburg. Beide Autobahnen sollen durch eine Bundesstraße in Ost-West-Richtung verbunden werden. Das Projekt soll in den neuen Bundesverkehrswegeplan als „vordringlicher Bedarf“ aufgenommen werden. Zuvor war auch eine „X-Variante“ im Gespräch: Eine A 14 von Magdeburg in Richtung Hamburg und eine A 39 von Wolfsburg nach Schwerin mit einem Autobahnkreuz. Wulff sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“, er sei Anhänger der X- Variante und wolle darüber noch einmal sprechen. „Eine Verbindung, wie sie die SPD-Bundesregierung vorangetrieben hat zwischen Schwerin und Magdeburg, würde letztlich die große Gefahr beinhalten, dass der Raum westlich dieser Linie der längste innerdeutsche Raum auf lange Zeit wäre, der überhaupt nicht durch eine Autobahn erschlossen ist.“ Dies erschwere das Zusammenwachsen der neuen und alten Bundesländer „Es würde eher trennend wirken.“ Daehre wies in der „Magdeburger Volksstimme“ darauf hin, dass in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt die Planungen in vollem Gange seien. „Wer jetzt anfängt, über Varianten diskutieren zu wollen, muss wissen, dass er den Autobahnbau um mehr als zwei Jahre verzögert.“ Auch alle Industrie- und Handelskammern hätten sich für die „Hosenträger-Variante“ ausgesprochen. Sie weise das günstigste Kosten-Nutzen-Verhältnis auf. „Wir sind immer gesprächsbereit. Aber diese Paketlösung muss jetzt umgesetzt werden, wir haben einfach keine Zeit mehr zu verlieren.“ FDP-Verkehrsexperte Helmut Qual äußerte sich ähnlich. Die Kosten für die Verlängerung der A 14 werden auf rund 500 Millionen Euro geschätzt, die Gesamtkosten der „Hosenträger- Variante“ auf rund 1,5 Milliarden Euro. (tw/dpa)

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