Rom. Am dritten Streiktag der Transportunternehmen ist die Lage verworren. Trotz eines Streikverbots durch die italienische Regierung gehen die Straßenblockaden auf verschiedenen Autobahnen weiter. Die Autobahn A14 zwischen Foggia und Canosa di Puglia ist komplett geschlossen. Auf der Autobahn A 1 ist ein Durchkommen südlich von Rom nicht mehr möglich. LKW-Fahrer blockieren zu Stunde die Zufahrt nach Neapel. Der Streik geht weiter, obwohl die Streikenden per Dekret des Transportministers verpflichtet wurden, den Ausstand zu beenden. Die italienische Regierung verlangt von den Streikorganisatoren, die Straßenblockierungen aufzuheben, erst dann könne man sich wieder an den Verhandlungstisch setzen. Italiens Innenminister Giuliano Amato hat die Polizeipräfekten angewiesen, „der Situation der Illegalität ein Ende zu setzen“. Gestern wurden auf Sizilien drei Verbandsfunktionäre verhaftet, nachdem sie Streikbrechern die Reifen aufgeschnitten hatten Die Versorgungslage bei Lebensmitteln wird nach Behördenangaben langsam knapp. Der Zivilschutz hat in einigen Städten begonnen, mit eigenen Autos Milch auszuliefern. Nachdem bereits gestern viele Tankstellen schließen mussten, ist heute Benzin wieder an einzelnen Punkten zu finden. Die Mineralölkonzerne haben nach Absprachen mit der Regierung seit heute Morgen mit eigenen Fahrzeugen begonnen, Tankstellen zu beliefern. Sogar im Vatikan bleibt jedoch die Benzinabgabe rationiert. Die Lebensmittelbranche protestierte bei der Regierung gegen die unhaltbare Situation: täglich entstünde ein Schaden in Höhe von 210 Millionen Euro. (rp)
Streik in Italien: Versorgungsengpässe nehmen zu
Landesweit blockieren LKW Autobahnen: Polizei verhaftet Verbandsfunktionäre auf Sizilien