Göteborg/Schweden. Die schwedische Stena Line-Gruppe baut ihre Beförderungskapazität auf der Route zwischen Karlskrona und Gdingen (Polen) weiter aus. Als dritte Fähre bringt das Unternehmen jetzt die Fracht-Passagierfähre (RoPax) „Finnarrow“ auf dieser Route zum Einsatz. Das 1996 gebaute Schiff haben die Schweden von der Finnlines-Gruppe für drei Jahre eingechartert. Der Zeitraum ist mit Bedacht gewählt. Denn ab 2010 wird Stena Line über zwei neue Super-Fähren verfügen. Alternativ dazu könnte die Reederei aber auch die bislang auf der Route Hoek van Holland nach Harwich eingesetzten und kürzlich umgebauten Fähren „Stena Britannica“ und „Stena Hollandica“ in die Ostsee umdirigieren. „Das Transportaufkommen zwischen Schweden und Polen ist in den vergangenen Jahren drastisch gewachsen. Unsere derzeitige Kapazität ist nahezu ausgelastet“, beschrieb Hans Hansson, Routenmanager, die aktuelle Situation. 2006 stieg die Anzahl der beförderten Frachtsendungen um rund 19 Prozent, und auch im neuen Jahr setzte sich der Wachstumskurs im zweistelligen Prozentbereich fort. Auch die Passage wächst kräftig, für Hansson ein Beleg für die großen Fortschritte auf wirtschaftlichem Gebiet in den EU- Neulingen in Mittel- und Osteuropa. „Ich rechne daher mit einer weiteren Zunahme von Frachttransporten und Privatreisen“, sagte Hansson. Die „Finnarrow“ verfügt in ihrem Ladedeck über 2400 Spurmeter, ausreichend für die Aufnahme von bis zu 120 Frachtsendungen. Die 21 Knoten schnelle Fähre kann bis zu 200 Passagiere aufnehmen. Das Schiffstrio auf der Wachstumsroute Karlskrona – Gdingen besteht darüber hinaus aus den beiden RoPax-Fähren „Stena Baltica“ (1900 Spurmeter) und „Stena Nordica“ (1950 Spurmeter). Bei den im November 2006 bei der norwegischen Aker-Werft-Gruppe in Auftrag gegebenen beiden Fähren handelt es sich um wahre „Riesen“. Die 240 Meter langen und 32 Meter breiten Fähren werden mit 62.000 Standardtonnen vermessen sein und weisen eine Tragfähigkeit von 11.600 Tonnen auf. Die Fähren werden auf den deutschen Werften des Schiffbau-Verbundes gebaut. Für die Frachtaufnahme stehen an Bord 5500 Spurmeter zur Verfügung, weitere 700 Meter sind für PKW bestimmt. Die 22 Knoten schnellen Fähren kosten zusammen rund 400 Millionen Euro. Stena verankerte in dem Vertrag zudem eine Option für den Bau von zwei zusätzlichen, typgleichen Fähren. (eha)
Stena Line: Ab 2010 neue Tonnage für Polen-Verkehr
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Dritte Fähre soll kurzfristig Entlastung für boomende Verkehre zwischen Schweden und Polen bringen