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Speditionen wollen höhere Preise durchsetzen

12.05.2011 12:47 Uhr
Speditionen wollen höhere Preise durchsetzen
Jörg Mosolf, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums, erwartet auch für die Zukunft weitere Krisen
© Foto: Transport Logistic

Erträge noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau / Deutsche Transport- und Logistikwirtschaft wieder auf Erholungskurs

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München. Gut zwei Jahre nach dem Höhepunkt der globalen Wirtschaftskrise ist die deutsche Transport- und Logistikwirtschaft wieder auf Erholungskurs. „Die Krise ist überwunden, aber die Ertragslage ist für viele Unternehmen noch nicht befriedigend", sagte Jörg Mosolf, geschäftsführender Gesellschafter der Spedition Horst Mosolf, auf einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforums im Rahmen der Transport Logistic. Doch ohne höhere Erträge, könnten die Speditionen und Transportunternehmer die nächste Krise nicht überwinden. „Wir müssen investieren können, um auch künftig Geld zu verdienen", sagte Mosolf.

„Die Kunden müssen jetzt akzeptieren, dass die Preise wieder steigen", pflichtete Christian Marnetté, Mitglied der Geschäftsleitung, Sales & Marketing, bei Kühne + Nagel bei. In der Krise seien die Speditionen ihren Kunden entgegen gekommen, doch dieses Preisniveau könne jetzt nicht mehr gehalten werden.

„Wir sehen derzeit ein großes Wachstum im Güterverkehr auf der Schiene", sagte Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik der DB Mobility Logistics. Der Deutsche-Bahn-Manager erwartet, dass der Schienengüterverkehr in Deutschland bereits 2012 wieder das Vorkrisenniveau erreicht. „In Europa dauert das noch länger, ich schätze erst 2013 oder 2014 wird es soweit sein." Um das erwartete Wachstum auf der Schiene umzusetzen, müsste die Politik jedoch die Infrastruktur stärken.

Kritik an Kreditvergabepraxis

Kritisiert wurde auf der Podiumsdiskussion des Deutschen Verkehrsforums das Verhalten der Banken gegenüber ihren mittelständischen Kunden. „Die Banken waren in der Krise keine Hilfe", monierte Detthold Aden, Chef der BLG Logistics Group. Gerade kleinere Transportunternehmen hätte es deshalb oft nicht geschafft die harte Krise durchzustehen. Aden kritisierte vor allem die mangelnde Bereitschaft Unternehmen mit Krediten – selbst im Aufschwung – beizustehen. „Die Zeiten, als Sie mit dem Sparkassenpräsidenten jagen gingen und der Kredit war genehmigt, sind vorbei", konstatierte der Unternehmenschef.

Björn Albert, Bereichsleiter Automotive, Maschinenbau und Transport, bei der Commerzbank, warb um Verständnis, dass auch Banken gute Erträge erzielen müssten. Er forderte mit Blick auf künftige Wirtschaftskrisen die Unternehmen dazu auf sich breiter aufzustellen, die Eigenkapitalbasis zu verbessern und die Kostenflexibilität zu erhöhen. Letzteres helfe größeren Spediteuren, die die Risiken auf Subunternehmer abwälzen könnten, doch diese gerieten in der Krise in noch größere Bedrängnis. Je kleiner und transportintensiver ein Dienstleister sei, desto höher sei sein Insolvenzrisiko in Krisenzeiten, warnte Albert. (sb) 

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