Wermelskirchen. Die Spedition Weyand hat am Montag beim zuständigen Amtsgericht in Köln einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufiger Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Wuppertaler Rechtsanwalt Stephan Ries. Ries hat laut Weyand bereits erste Gespräche mit wichtigen Vertragspartnern und Hausbanken des Unternehmens geführt. Demnach ist die Lage stabil und die Sanierungschancen stehen gut. Der Geschäftsbetrieb wird derzeit in vollem Umfang fortgesetzt. „Wir werden zu-nächst über das Insolvenzgeld, das von der Agentur für Arbeit gezahlt wird, die seit Februar offenen Lohn- und Gehaltsrückstände sichern und den bei der Wermelskirchener Muttergesellschaft tätigen 50 Beschäftigten für die Monate März und April eine bankseitige Vorfinanzierung vermitteln. Mit einer Insolvenzeröffnung ist frühestens Anfang Mai zu rechnen. Bis dahin werden wir mit den im Unternehmen schon vorbereiteten, erfolgversprechenden Sanierungsschritten begonnen haben“, so Ries. Das nordrhein-westfälische Transportunternehmen wurde 1960 in Remscheid gegründet. Neben Wermelskirchen betreibt die Firma einen weiteren Betriebssitz in Polen sowie zwei Niederlassungen im italienischen Verona und in Trento. Weyand hatte sich im Jahr 2007 mit einem großen, eigenen Fuhrpark und Kooperationspartnern in Europa für umfangreiche logistische Aufgaben gerüstet, litt aber unter den drückenden Kosten neuer Anschaffungen. „Es sollte uns gelingen, das Unternehmen unter dem Schutzschirm der Insolvenzordnung von dem Kostendruck zu teurer Investitionen zu befreien, dann wird es sich künftig recht gut im Markt behaupten können“, so das erste Zwischenfazit von Ries. Weyand ist darüber hinaus Mitgesellschafter von Kombiverkehr, dem europaweit größten Operateur für den kombinierten Verkehr Schiene-Straße. (ag)
Spedition Weyand meldet Insolvenz an

Die Geschäfte des Traditionsunternehmens führt vorläufig der Wuppertaler Anwalt Stephan Ries