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Schienengüterverkehr: Generalsanierung des Schienennetzes bereitet Sorge

25.10.2023 14:38 Uhr | Lesezeit: 4 min
Bahn_Schieneninfrastruktur_Bagger
Die Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung des Schienennetzes seit unstrittig, so die Güterbahnen, über das Wie müsse verhandelt werden
© Foto: Deutsche Bahn AG/Stefan Wildhirt

Mit Blick auf die anstehenden Generalsanierungen der Schienenkorridore fordern die Güterbahnen von der DB Netz ein stärkeres Eingehen auf die Bedürfnisse der Kunden im Güterverkehr.

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Sorgen wegen der von der DB angekündigten Generalsanierungen im deutschen Schienennetz waren ein zentrales Thema bei der Mitgliederversammlung des Verbands „Die Güterbahnen“ am Mittwoch, 25. Oktober, in Regensburg. Angesichts der Generalsanierung der DB Netz erwarte man „anspruchsvolle Jahre“, so die Güterbahnen. Die geplante Vollsperrung von 40 Korridoren für jeweils fünf Monate dürfte „mit die größte Herausforderung der kommenden Jahre werden“, so die Einschätzung. Man gehe von erheblichen Einschränkungen aus.

Dass es auf ein gut zwischen Netz und Eisenbahnen abgestimmtes und nicht-konventionelles Baustellenmanagement ankommt, habe die in Regensburg mit DB Netz unter anderem diskutierte 18-tägige Sperrung der Donaustrecke bei Passau gezeigt. Die in der vergangenen Woche zu Ende gegangene Sanierung von bruchgefährdeten Schwellen sollte nach den ersten Plänen von DB Netz zum ersatzlosen Ausfall von rund 300 Güterzügen auf einem wichtigen europäischen Güterverkehrskorridore führen. Nach Protesten der Unternehmen habe DB Netz kurz vor Beginn der Sperrung eingelenkt.

Zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sei auf der einzig sinnvollen Ausweichstrecke über Salzburg zusätzliche Kapazität geschaffen worden, so die Güterbahnen. „Ein solches Umschwenken haben wir selten gesehen und begrüßen das Entgegenkommen und das konstruktive Miteinander in den Tagen vor und während der Sperrung sehr“, sagte Thilo Beuven, Güterbahnen-Vorstand und Geschäftsführer der RTB Cargo. „Andererseits wäre gerade wegen des kurzen Vorlaufs schon mehrere Wochen vorher ein deutlich aktiveres Krisenmanagement seitens der Infrastrukturbetreiber erforderlich und eigentlich auch selbstverständlich gewesen. Es gab frühzeitig und umfassend Alarmmeldungen der EVU“, sagte Beuven, für dessen Unternehmen die Strecke „überlebensnotwendig“ sei.

Kein gutes Gefühl mit Blick auf die Generalsanierung

„Das gibt uns kein gutes Gefühl für die Generalsanierung, während der die Strecke Passau-Regensburg 2026 dann gleich für fünf Monate gesperrt werden soll. Im Fall von Baustellen sehen wir immer noch zu wenig Fokus der DB Netz auf die elementaren Bedürfnisse der Kunden im Güterverkehr“, kritisierte Beuven.

Es sei weiterhin offen, ob die drei Strecken (Regensburg-)Obertraubling-Passau, München-Rosenheim und Rosenheim-Salzburg für die Sanierung über viele Monate voll gesperrt werden können, „ohne dem Schienengüterverkehr schwerste Schäden zuzufügen“, warnen die Güterbahnen. Die DB Netz habe in Regensburg nur bestätigt, dass es bisher nur Überlegungen zur Gewährleistung des Verkehrs, aber noch keine diskutierten Umleiterkonzepte gibt.

„Wir sind zu einer offenen Diskussion bereit. Dass saniert werden muss, ist unstrittig. Nur über das Wie muss auf Augenhöhe verhandelt werden. So oder so lassen wir uns nicht unterkriegen“, sagte Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender der Güternahnen.

„Die privaten Güterbahnen werden demnächst die 60 Prozent Marktanteil knacken. Darauf werden wir uns nicht ausruhen, sondern nehmen das als Ansporn, noch mehr Kunden durch Verlässlichkeit und Qualität zu überzeugen und weiter für fairen Wettbewerb einzutreten“, so Kerkeling.

Tatsächlich ermittelte die Bundesnetzagentur bereits einen Marktanteil von 60 Prozent. In ihrem kürzlich gemeinsam mit Mofair veröffentlichten Wettbewerber-Report Eisenbahnen kommen die Güterbahnen hingegen auf 59 Prozent.

Bei den Güterbahnen haben sich nach Angaben des Verbandes über 100 private, regionale und internationale Unternehmen mit Bezug zum Schienengüterverkehr zusammengeschlossen.

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