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Kiel Trade Indicator: Frachtraten stark verbilligt

05.10.2023 10:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Güterverkehr, Lkw, Zug, Schiff
Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsflüsse (Im- und Exporte) von 75 Ländern und Regionen weltweit sowie des Welthandels (Symbolfoto)
© Foto: Travel mania/ AdobeStock

Im Vergleich zum überraschend starken August zeigen die Werte des Kiel Trade Indicator eine Seitwärtsbewegung an (preis- und saisonbereinigt). Recht deutlich fällt die Gegenbewegung für Deutschland aus, wo Importe und Exporte im roten Bereich liegen.

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Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel im September im Vergleich zum Vormonat August mit einem Plus von 0,2 Prozent auf eine Seitwärtsbewegung hin (preis- und saisonbereinigt). 

Für Deutschland liegen die Septemberwerte sowohl für Exporte (-1,8 Prozent) als auch Importe (-1,9 Prozent) recht eindeutig im roten Bereich. Auch für die EU ist der Exportwert (-1,2 Prozent) negativ, die Importe (-0,2 Prozent) dürften ungefähr auf Vormonatsniveau liegen.

In den USA hingegen, deren Konjunktur im dritten Quartal positiver verlaufen dürfte als jene der EU, liegen Exporte (+0,4 Prozent) und Importe (+0,2 Prozent) im September leicht im positiven Bereich bzw. laufen seitwärts. Chinas Exporte (+0,5 Prozent) dürften gegenüber August leicht steigen, Importe (-0,8 Prozent) leicht sinken.

„Nachdem die Handelswerte des Kiel Trade Indicator für den August überraschend positiv ausgefallen waren, deuten sie für den Septemberhandel nun wieder tendenziell seitwärts. Besonders ausgeprägt ist die Gegenbewegung nach unten in Deutschland“, sagt Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator.

Frachtraten sinken deutlich

Positive Nachrichten für deutsche Exporteure kommen durch stark verbilligte Frachtraten, die mittlerweile unter den Durchschnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie gefallen sind. Insbesondere auf der transatlantischen Verbindung zu Häfen der Vereinigten Staaten sind die Kosten pro Container binnen eines Jahres von über 8.000 US-Dollar auf nun etwas über 1.000 US-Dollar gesunken. Während der Pandemie waren die Transportkosten regelrecht explodiert.

„Für deutsche Exporteure ist es nun wieder deutlich günstiger, Waren zu verschiffen. Davon dürfte auch die von hohen Energiekosten getroffene Chemieindustrie profitieren, wo Transportkosten typischerweise einen großen Teil des Handelswertes ausmachen“, so Stamer.

Mehr Güter auf See unterwegs, Staus gehen zurück

Insgesamt zeigt der Welthandel nach einem schwachen Jahresverlauf aber auch Zeichen der Widerstandsfähigkeit. Die geschätzte Menge an global verschifften Standardcontainern stieg im September sprunghaft an und übertraf die Marke von 14 Millionen deutlich. Dies ist auch auf die positive Entwicklung des vergangenen Monats zurückzuführen, denn im August verschiffte Ladung dürfte auf vielen Strecken auch im September noch unterwegs sein.

Außerdem verläuft die konjunkturelle Entwicklung der asiatischen Schwellenländer inklusive Chinas vergleichsweise dynamisch. Dort ist die Nutzung von Containerschiffen das Transportmittel erster Wahl.

Die Staus in der Containerschifffahrt gehen zurück, nur noch gut 7 Prozent aller weltweit verschifften Waren stecken derzeit fest, ein im historischen Vergleich unauffälliger Wert.

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