-- Anzeige --

RWTH-Studie: Brennstoffzellen-Lkw für Langstrecke geeignet

15.09.2025 10:44 Uhr | Lesezeit: 2 min
Detailaufnahme eines Wasserstofftanks des GenH2
Brennstoffzellen-Lkw: Die RWTH Aachen sieht Potenzial für den Fernverkehr – aber nur bei sinkenden Wasserstoffkosten.
© Foto: Fabian Fährmann/VerkehrsRundschau

Eine Studie der RWTH Aachen vergleicht Brennstoffzellen- und Batterie-Lkw unter Realbedingungen. Ergebnis: Wasserstoff-Trucks bieten Vorteile bei Reichweite und Betankung, die jedoch wegen der hohen Wasserstoffpreise nicht ausgespielt werden können. Politische Förderung ist gefragt.

-- Anzeige --

Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen hat Brennstoffzellen-Elektro-Lkw einer techno-ökonomischen Bewertung unterzogen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Transportation Research Interdisciplinary Perspectives“ veröffentlicht.

„Im Ergebnis sind weder Brennstoffzellen- noch batterieelektrische Trucks eine Universallösung“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. Die Wirtschaftlichkeit hänge stark vom Einsatzprofil, der verfügbaren Infrastruktur und dem technologischen Reifegrad ab. Für Langstrecken-Anwendungen scheinen laut Studie Brennstoffzellenantriebe aufgrund ihrer im Vergleich zur Batterie höheren gravimetrischen Energiedichte besonders vorteilhaft zu sein.

Reichweite und Betankung als Pluspunkte

Brennstoffzellen-Lkw bieten laut Studie eine hohe Reichweite und kurze Betankungszeiten – Vorteile, die sich besonders im Fernverkehr mit hohen Tageskilometern ausspielen lassen. Studienautor Maximilian Bayerlein betont jedoch: „Dieses Alleinstellungsmerkmal können sie aber derzeit wegen der beträchtlichen Wasserstoffpreise und der dünnen Infrastruktur leider nicht ausspielen.“

Kostenvergleich: Wasserstoff bleibt teuer

Bei längeren Distanzen nähern sich die Betriebskosten von Brennstoffzellen-Lkw denen batterieelektrischer Fahrzeuge an. Dennoch bleiben sie höher – vor allem wegen der Energiepreise. „Die Energiekosten beim Strom und beim Wasserstoff üben den größten Einfluss auf die Kosten beider Technologien aus“, so Kampker.

Die Verfasser der Studie sehen politischen Handlungsbedarf: Für den wirtschaftlichen Betrieb wasserstoffbetriebener Lkw seien eine deutlich ausgebaute Infrastruktur und deren Digitalisierung notwendig – etwa zur besseren Betankungsplanung.

Neue Fahrzeuggeneration in Sicht

Die Autoren gehen davon aus, dass eine neue Generation von Brennstoffzellen-Lkw mit größerer Reichweite und höherer Effizienz kurz vor der Markteinführung steht. Die Untersuchung verglich alle Anfang 2024 verfügbaren und angekündigten Modelle hinsichtlich Operabilität und Betriebskosten. Simuliert wurden verschiedene Einsatzszenarien im europäischen Kontext.


-- Anzeige --

HASHTAG


#Brennstoffzelle

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --
KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --
WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.