St. Petersburg. Russland baut den Nord-Süd-Korridor von der Ostsee zum Kaspischen Meer aus: Die russische Bahn weihte eine in nur zehn Monaten für 83 Millionen Euro gebaute 49 Kilometer lange Strecke ein, die den Kaspi-Hafen Olja nahe Astrachan ans Schienennetz anschließt. Ende Juli traf dort der erste Zug mit für den Iran bestimmten Containern ein. 2005 soll der Frachtumschlag in Olja vier Millionen Tonnen betragen und bis 2010 zehn Millionen Tonnen erreichen. Zunächst dürfte das im letzten Jahr in Betrieb gegangene Containerterminal in Olja (10.000 TEU) nur im russisch-iranischen Handel eine Rolle spielen. Mit der Zeit werde hier aber auch Verkehr in Richtung Ostsee und den dortigen neuen Frachthafen Ust-Luga entstehen, sagte Verkehrsminister Igor Lewitin. Die russische Bahn hofft, dank dieser Route einen Teil des Güterverkehrs von Nordeuropa in Richtung Iran und weiter nach Indien an sich ziehen zu können. Gegenüber dem Weg über den Suezkanal verkürze der Transit durch Russland die Transportzeit von 37 Tagen auf 13 Tage, so Bahn-Chef Gennadi Fadejew. (ld)
Russland: Erster Containerzug mit Ziel Iran
Mit dem Ausbau des Nord-Süd-Korridors von der Ostsee zum Kaspischen Meer will die russische Bahn Güterverkehr von Nordeuropa nach Iran und Indien an sich ziehen