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S ie muss schnell und einfach gehen und dabei wirtschaftlich bleiben: die Be- und Entladung von Lkw. Die Wahl des geeigneten Hubwagens müssen Spediteure daher genau abwägen. Der Handgabelhubwagen - Klassiker unter den Flurförderfahrzeugen - erfordert Muskelkraft, bietet keine elektrische Unterstützung beim Heben, Senken oder Bremsen und bedeutet prinzipbedingt eine geringe Umschlagsleistung. Daher eignet er sich in den Augen von Matthias Gnaas, Produktmanager Lagertechnik bei Toyota Material Handling Deutschland, für den leichten, gelegentlichen horizontalen Materialtransport. Die Anschaffungskosten sind im unteren dreistelligen Bereich vergleichsweise gering. Christian Rotter, Marketing Product Manager für deichselgeführte Hubwagen bei Crown, weist zudem auf die robuste Konstruktion der Handhubwagen hin - und die damit lange Lebensdauer. Kai von Berg, Leiter Produktmanagement Lagertechnik bei Still, ergänzt das kurze Vorbaumaß für gute Wendigkeit als Vorteil - ebenso wie die Tatsache, dass kein Führerschein nötig ist. "Fehlende Stützräder bedeuten aber eine geringere Seitenstabilität", gibt er zu bedenken. Torsten König, Teamleiter Product Sales Management bei Jungheinrich, urteilt über die "Ameise", ursprünglich ein Begriff aus seinem Hause: "Handgabelhubwagen sind optimal für den leichten Kurzstreckeneinsatz geeignet." Bastian Albert, Produktmanager Lagertechnik Deutschland bei Linde Material Handling, bilanziert: "Der manuelle oder mechanische Handgabelhubwagen ist das einfachste und gleichzeitig kostengünstigste Gerät, das für die Heckbeladung verwendet werden kann." Ideal für den letzten Kilometer Mit dem Einstieg in elektrisch betriebene Hubwagen - in der ersten Stufe als Mitgänger - wird die Arbeit leichter, es steigen Umschlagleistung und Manövrierbarkeit, aber auch der dann vierstellige Preis. Auch hier ist kein Führerschein nötig. Albert empfiehlt den "CiTi-Truck" von Linde als Klasse zwischen manuellem Handgabelund elektrischem Niederhubwagen für den letzten Kilometer der Warenzustellung. "Die elektrischen Mitgänger-Niederhubwagen sind vielseitig einsetzbar und zählen aufgrund ihrer Flexibilität zu den meistverkauften Modellen", so Albert. Stills Produktmanagement-Leiter von Berg weist auf das einfache Bewegen des Hubwagens hin und die körperliche Entlastung des Nutzers. "Allerdings ist er von der Batterie und dessen Ladestatus abhängig, was einen etwas höheren Wartungsaufwand mit sich bringt", so von Berg. Laut Toyota-Mann Gnaas eignen sich Mitgänger für kurze Fahrstrecken und zur Mitnahme auf einem Lkw. "Die Hub- und Senkgeschwindigkeit der Gabel hat direkte Auswirkung auf die Produktivität", gibt er zu bedenken. "Die Instandhaltungskosten sind auch hier eher gering. Wartungsfreie elektrische Antriebe und Assistenzsysteme, auch bei den kleinsten Flurförderzeugen, sind heute Stand der Technik." Trend zum Mitfahren Wird der Warenumschlag höher und werden die Strecken länger, empfehlen sich Niederhubwagen mit klappbarer Mitfahrer- oder fester Plattform, die im oberen vierstelligen Preissegment liegen. Die Vorteile: mehr Komfort, höhere Geschwindigkeit, ergo mehr Effizienz und in der klappbaren Version die Flexibilität, das Flurförderzeug auch als Mitgänger zu verwenden. "Der größeren Flexibilität steht die nachteilige Standposition gegenüber, bei der der Fahrer den Kopf nach hinten drehen muss, wenn er rückwärts aus dem Lkw herausfährt. Die Geräte mit klappbarer und fester Plattform sind preislich in etwa vergleichbar", so Albert von Linde. Bei festen Fahrerplattformen sind Geschwindigkeit und Sicherheit noch größer. Bei Jungheinrich beobachtet man generell einen Trend zu ergonomischen und performanteren Lösungen des Mitfahrens. Ob klappbar oder feste Plattform: "In beiden Fällen sind Einsätze auch über lange Strecken möglich. Die Fahrzeuge werden auch deshalb für anspruchsvolle Aufgaben im Bereich Logistik und Retail genutzt", so König. Von Berg ergänzt die gute Traktion und Seitenstabilität sowie eine hohe Verfügbarkeit dank optionaler Lithium- Ionen-Technologie und seitlichem Batteriewechsel. "Dem gegenüber stehen unter anderem die Abhängigkeit von Batterie, ein etwas höherer Wartungsaufwand und die Führerscheinpflicht, wenn das Fahrzeug schneller als sechs Stundenkilometer fährt", gibt der Still-Vertreter zu bedenken. Keine Standards für Automatisierung Einen weiteren Sprung in der Kategorie Produktivität - ohne die Vorteile des Niederflurwagens einzubüßen - ermöglicht der Doppelstockhubwagen, der zwei Paletten gleichzeitig transportiert. Mehr Effizienz gleich mehr Kosten? "Die Anschaffungskosten für Doppelstock-Hubwagen unterscheiden sich kaum von Plattform-Hubwagen", betont Gnaas von Toyota. Allgemein gelte aber: "Hohe Lasten und hohe Fahrgeschwindigkeiten in Hochleistungseinsätzen können höhere Instandhaltungskosten verursachen." An hohe Auslastung denkt auch Crown bei seinen Doppelstockhubwagen, die laut Marketing Product Manager Rotter "für die anspruchsvollen Herausforderungen der Logistik" konzipiert wurden. Ob manuell, elektrisch, Mitgänger, Mitfahrer oder Doppelstock: Wenn es um die Automatisierung von Hubwagen und damit des Beladevorgangs geht, sind die Branchenplayer vorsichtig - die Rampenverkehre und Anforderungen beim Be- und Entladen sind extrem heterogen und sehr komplex. Keine einheitlichen Standards bedeuten erschwerte Automatisierungsprozesse und keine Zeitersparnis. Umso wichtiger ist es, den richtigen Hubwagen für den individuellen Einsatz zu finden. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Hubwagen www.verkehrsrundschau.de/dossiers Antriebs-Systeme Bleisäure versus Lithium-Ionen-Batterie Ab wann lohnt sich bei Hubwagen die Lithium-Ionen-Batterie? Bis zu sieben Mal mehr kostet der Akku als das herkömmliche Bleisäure-Pendant. Ein stolzer Preis, der durch individuelle Bedarfsanalysen im konkreten Anwenderfall genau durchkalkuliert werden muss. Die Vorteile der Lithium-Ionen-Akkus: Neben der höheren Leistungsfähigkeit mit bis zu 30 Prozent höherer Energieausbeute und größerer Reichweite ist bei der Lithium-Ionen-Variante kein Aufwand für Batteriewechsel nötig, zudem ist sie wartungsfrei und durch ihr geschlossenes Energiesystem werden beim Laden keine Gase ausgestoßen. Das schnelle Zwischenladen erhöht die Verfügbarkeit der Fahrzeuge, die dann eine konstante Spannung und eine bis zu drei Mal längere Laufzeit bieten. Zu den Einsparungen in Betriebs- und Handlingskosten kommen weniger CO2-Emissionen sowie eine erhöhte Sicherheit.Die Hersteller, die alle Lithium-Ionen-Lösungen im Portfolio haben, empfehlen einen Einsatz bei hohen Leistungsbedarfen oder Mehrschichteinsätzen - wie etwa in sensiblen Bereichen wie in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie."Als Daumenregel gilt, dass sich der Einsatz eines Lithium-Ionen-Gerätes bereits ab einem Zwei-Schicht-Betrieb lohnt", erklärt Bastian Albert von Linde Material Handling, der weiter steigende Stückzahlen erwartet. "Gerade Einsätze an der Rampe sind prädestiniert für die innovativen Akkus, da sie den Niederhubwagen viel Leistung abverlangen." Matthias Gnaas von Toyota Material Handling resümiert:"Feldtests haben gezeigt, dass sich die Maschinen schon nach zwei Jahren bezahlt machen können." Trotz Herausforderungen sehen die Toyota-Experten große Chancen für das Lithium-Ionen-System:"Es fehlen noch Branchen-Standards, aber die Marktakzeptanz ist da. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Produktionskosten für die Batterie-Zellen weiter sinken werden, mit dem Automobilsektor als wichtigem Treiber." sl

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