Dresden. Railion Deutschland, die Schienengüterverkehrstochter der Stinnes AG, rechnet erst langfristig mit einem Wachstum des Güterverkehrs per Schiene in Richtung Osten. Als Grund für die gebremsten Erwartungen gab Railion-Vorstandschef Klaus Kremper am Donnerstag in Dresden administrative Hindernisse und die teilweise "katastrophale Infrastruktur" für die Eisenbahn in den osteuropäischen Ländern an: "An dieser Situation dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Die Politik hat die Neigung, eher in Straßen zu investieren." Nach Aussagen Krempers muss bis zur erforderlichen Sanierung der Staatsbahnen in den betreffenden Ländern der momentan im Osten erzielte Geschäftsanteil von knapp 15 Prozent gehalten werden. Als Folge der EU-Erweiterung würden dem Warenaustausch zwischen West- und Osteuropa aber insgesamt große Potenziale eingeräumt. Auf einzelnen Transportkorridoren sei mit einer Verdreifachung des Aufkommens zu rechnen. Technische Hinternisse beim Güterverkehr wie verschiedene Stromsysteme und Signalsysteme hält Kremper für beherrschbar. Bei Grenzkontrollen und anderen administrativen Dingen wäre aber weniger Aufwand wünschenswert. (dpa)
Railion: Nur langsames Wachstum im Güterverkehr Richtung Osten
Vorstandschef Kremper spricht von der zum Teil "katastrophalen" Infrastruktur in den Beitrittsstaaten. Kritik an Investitionsverhalten der Politik.