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Produktionsstart in München: MAN produziert eTrucks gemeinsam mit Diesel-Lkw

27.10.2023 09:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
eTruck MAN
2024 will MAN 200 eTrucks herstellen
© Foto: Gerhard Grünig/ VerkehrsRundschau

MAN bringt 2024 seine ersten 200 eTrucks auf den Markt, trotz fehlender Ladeinfrastruktur und unsicherer Förderpolitik.

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Trotz rund 4000 fehlenden Megawatt-Chargern in Deutschland (hochgerechnet auf Europa an 50.000) und mangelnder grünen Energie, die es bräuchte, um die Lkw zu elektrifizieren beginnt MAN Trucks ab 2024 mit der Produktion von 200 E-Lkw, die dann an „handverlesene Kunden“ ausgeliefert werden. Tatsächlich gäbe es eine deutlich höhere Nachfrage, aber man würde den Hochlauf langsam angehen und man wisse derzeit aufgrund " indifferenten Förderpolitik" nicht, wie viele Kunden angesichts tatsächlich kaufen oder leasen würden.

Was MAN verspricht

800 Kilometer Tagesreichweite - nicht Reichweite mit einer Batterieladung - würde der eTGX schaffen. Besonders stolz ist der Lkw-Hersteller darauf, dass man aktuell der einzige Anbieter wäre, der alle Varianten, also auch eine Mega-Zugmaschine realisieren könnte. Die Rahmenspur bleibt nach Aussagen des Konzerns gleich, der Radstand der SZM wächst ein wenig auf mindestens 3,75 Meter, wo auch die Chassis starten und bis 5,95 anwachsen. Aufbauhersteller müssten sich demnach nicht anpassen.

MAN will auch dem „Mittelmotor“, also dem Antrieb im Chassis treu bleiben; Grund: Der Nebenabtrieb, den viele Kunden fordern. Wer nachfragt bekommt aber auch die Antwort, dass die nächste Generation wohl doch über eine Achsantrieb verfügen wird. Die Motorleistungen starten bei 245 kW. Ab 330 kW sind 44 Tonnen Zuggesamtgewicht erlaubt. Stärkster Antrieb ist ein 400-kW-eMotor. Jedes Batteriepack (89kWh) bietet eine nutzbare elektrische Leistung von bis zu 80 kWh. Um den Platz am Rahmen besser ausnutzen zu können gibt es eine Kapazität, aber zwei verschiedene Größen, mit maximal sechs Packs, die auch an die SZM passen. Bei kalkulierten Verbräuchen von 1,15 bis 1,2 kWh/km reicht das locker für mindestens 400 km Reichweite in einer Schicht.

MAN Lkw von innen
© Foto: VerkehrsRundschau/ Gerhard Grünig

Batterien in Eigenproduktion

Die Batterien fertigt MAN selbst, sie sind in punkto Lebensdauer und Energiedichte speziell auf NFZ-Anwendungen konzipiert und können mit hohen Strömen geladen werden. Hoch heißt in dem Fall mit 750 kW am MCS, also Megawatt-Lader. Die Ladeverlaufskurve wurde optimiert, die auf sechs Akkus verteilte Energie führt in 30 Minuten von 10 Prozent SOC bis 80 Prozent SOC. Preis- und gewichtssensible Kunden können auch weniger Batterien ordern. Übrigens gibt es sechs Batterien erst ab 4,85 Meter Radstand.

Eine Besonderheit an eTGS und eTGX sind die drei Temperaturkreisläufe: einer für die Batterien, die sich bei 15  bis 25 Grad am wohlsten fühlen; einer für die Aggregate, an dem sich auch die Aufbauer andocken können sowie einen für die Kabine - alle verbunden über Wärmepumpe, damit jeweils optimale Temperaturen herrschen. 500 Amp/375 kW CCS-Ladesteckdosen finden sich links und rechts, auf Kundenwunsch auch hinten links oder rechts. Die Lademöglichkeit für den Megawatt-Lader mit 1000 Amp und 750 kW für die 6 Batterien-Version MCS ist immer nur links.

Die Lkw-Modelle eTGS und eTGX werden in München produziert, zusammen mit den Diesel-Lkw. Wenn die Produktionskurve hochgelaufen ist, rollt alle acht Minuten einer vom Band – aber dazu, wir wissen es – braucht’s noch ein paar mehr Ladesäulen...

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