Hamburg. Vier regionale Verkehrssicherheits-Projekte und ein Gemeinschaftspreis für fünf Fahrradhelm-Aktionen: Gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) als Schirmherr zeichnete Adalbert Wandt, Vorsitzender des Vereins „Aktion Kinder-Unfallhilfe“ am Freitag in Hamburg die Preisträger des Präventionspreises „Der Rote Ritter 2012“ aus.
Gewinner der diesjährigen Ausschreibung sind die Präventionsprojekte „Crash Kurs NRW“ aus Nordrhein-Westfalen und „Schütze mich! – Beni koru!“ aus Karlsruhe, die Aktion „Lebensrettende Trixi-Spiegel für Freiburg“ und das Dattelner Babyschalen-Konzept „Aktion Gute Heimfahrt“. Jedes dieser vier Projekte bekommt 4000 Euro für die geleistete Präventionsarbeit. Zusätzlich zeichnete die Jury fünf Fahrradhelmprojekte mit einem Gemeinschaftspreis aus.
Die Jury musste insgesamt unter 75 Bewerbungen auswählen – darunter auch sechs Projekte von Transportunternehmen. „Die Ansätze zur Unfallverhütung sind unterschiedlich, aber effektiv und nachahmenswert. Alle Preisträger helfen, den Straßenverkehr für unsere Kinder sicherer zu machen und haben Vorbildcharakter“, sagte Bundesminister Ramsauer.
Die Gewinnerprojekte
Das mit dem ersten Preis ausgezeichnete Projekt „Crash Kurs NRW“ konfrontiert junge Fahrer drastisch mit den Folgen von Verkehrsunfällen. Ein Polizist erzählt beispielsweise, wie er an einer Unfallstelle schwer verletzte und tote Jugendliche vorfand. Eine Notärztin schildert den vergeblichen Versuch, einen Schwerstverletzen zu reanimieren. Ein Notfallseelsorger beschreibt die hilflose Reaktion der Angehörigen von Unfallopfern. Schonungslos offen führt das Präventionskonzept „Crash Kurs NRW“ der Polizei in Nordrhein-Westfalen Jugendliche der Schulklassen 10 und 11 die Gefahren im Straßenverkehr vor Augen - mit Erfahrungsberichten, Unfallfotos und Videos. Junge Fahrer unter 25 Jahren verursachen überproportional viele Verkehrsunfälle.
Mit dem Verkehrspräventionsprojekt „Schütze mich! - Beni koru!“ will das Polizeipräsidium Karlsruhe die Anschnallquote bei Kindern erhöhen und über richtige Sicherungssysteme aufklären. Da im Raum Karlsruhe viele türkische Familien leben, wurde die Aktion zweisprachig umgesetzt. In enger Zusammenarbeit mit türkischen Vereinen und Moscheen werden Eltern bei Präventionsveranstaltungen über Kindersicherungen im Auto informiert.
Das Problem des toten Winkels bei LKW packt der Service-Club Round Table Freiburg mit seiner Aktion „Lebensrettende Trixi-Spiegel für Freiburg“ an. Benannt nach der verunglückten Tochter des Erfinders, sollen stationäre Spiegel an den Ampelmasten großer Kreuzungen Unfälle beim Rechtsabbiegen verhindern.
Die Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln bietet Eltern von Frühgeborenen unter dem Namen „Aktion gute Heimfahrt“ einen besonderen Service an: Im Rahmen des Entlassungsmanagements informiert speziell geschultes Personal die Eltern über wichtige Aspekte beim Kauf der Babyschale und gibt ihnen vor der Heimfahrt wertvolle Tipps für den Transport.
Die Aktion Kinder-Unfallhilfe
Der 1998 von Unternehmen und Verbänden des Verkehrsgewerbes gegründete Verein „Aktion Kinder-Unfallhilfe" hat zwei wichtige Aufgaben: Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach einem Verkehrsunfall und die Förderung von Maßnahmen zur Unfallverhütung. Der Präventionspreis „Der Rote Ritter“ wird alle zwei Jahre ausgeschrieben und wurde dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen. (diwi)