Offenbach. Der Deutsche Verband für Post und Telekommunikation (DVPT) hat sich für ein früheres Ende des Briefmonopols in Deutschland ausgesprochen. „Wir werden diese Forderung auf jeden Fall einer neuen Regierung vortragen», sagte Verbandssprecher Elmar Müller. Der Verband hoffe, dass das Monopol schon am 1. Januar 2007 und nicht wie vorgesehen erst Ende 2007 falle. Bei der Liberalisierung des Postmarktes sei Deutschland im europäischen Vergleich inzwischen „bestenfalls noch im Mittelfeld“. Die Bündelung der Postdienstleistungen der drei Medienkonzerne Axel Springer, Georg von Holtzbrinck und WAZ sowie der Rosalia AG aus Luxemburg bezeichnete Müller als „Vorspiel des Monopolendes“. Es sei nicht erstaunlich, dass die Großverlage sowie ausländische Unternehmen wie die niederländische Post TNT in die Briefzustellung einsteigen und ein zweites Netz aufbauen würden. „Nur sie können sich einen langen Vorlauf mit großen Investitionen leisten“, sagte der Verbandssprecher. Kleine und mittlere Unternehmen hätten keine Chance, sich auf den Wettbewerb einzustellen, zumal es immer noch keine endgültige Festlegung der Bundesregierung gebe. Die Postkunden können sich nach den Worten von Müller bei den neuen Briefzustellern auf bessere und zuverlässigere Dienste freuen. Dazu gehöre die Über-Nacht-Zustellung von Briefen bis mittags. Bei der Deutschen Post würden Sendungen teilweise erst am späten Nachmittag ausgeliefert. Zudem sei die Deutsche Post nicht in der Lage, einen Brief nachzuverfolgen, was die neuen Unternehmen leisten könnten. Zudem werde der Preis bei den Konkurrenzunternehmen etwa 15 Prozent unter dem der Post liegen. Dies sei aber nicht ausschlaggebend. „Der Brief- und Expressverkehr wird sich nicht so sehr am Preis, sondern vor allem an der Qualität entscheiden“, sagte Müller. (dpa)
Postverband: Ende des Briefmonopols schon Anfang 2007
DVPT-Sprecher fordert: Kommende Regierung soll Liberalisierung vorantreiben