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DIHK-Report: Unzureichende Nachfolge beim Mittelstand

01.08.2025 14:10 Uhr | Lesezeit: 2 min
Ordner auf dem Unternehmensnachfolge steht
Viele Betriebe suchen Nachfolger – doch das Interesse an der Selbstständigkeit bleibt gering. Der DIHK sieht Handlungsbedarf
© Foto: MQ-Illustrations/stock.adobe.com

Laut aktuellem DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2025 steigt die Zahl an Betrieben, die zur Übergabe bereitstehen – doch es fehlt an geeigneten Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Besonders betroffen sind das Verkehrsgewerbe, der Einzelhandel und das Gastgewerbe.

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Nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) wollen so viele Unternehmerinnen und Unternehmer wie nie zuvor ihren Betrieb übergeben. In den Beratungen der IHKs stehen bundesweit rund 9.600 übergabebereiten Unternehmen lediglich etwa 4.000 potenzielle Interessenten gegenüber. Mehr als ein Viertel der Altinhaberinnen und Altinhaber zieht laut DIHK bereits eine vollständige Betriebsaufgabe in Betracht.

Branchen mit besonderem Nachfolgedruck

Besonders angespannt ist laut Report die Lage im Verkehrsgewerbe, im Einzelhandel und im Gastgewerbe. In diesen Branchen kommen auf eine interessierte Person rechnerisch drei bis vier übergabebereite Betriebe. Auch in der IT und bei Dienstleistern ist das Verhältnis mit zwei zu eins unausgeglichen. Die Folgen reichen über die Unternehmen hinaus: Leerstände, sinkende Attraktivität von Innenstädten und der Verlust regionaler Versorgungsstrukturen.

Demografie allein erklärt Entwicklung nicht

Zwar steigt die Zahl der übergabewilligen Unternehmerinnen und Unternehmer demografisch bedingt, doch laut DIHK ist das allein nicht ausschlaggebend. Seit 2019 hat sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage bei der Nachfolge nahezu verdoppelt. Gründe sind unter anderem wirtschaftliche Unsicherheit, hohe Energie- und Personalkosten, Fachkräftemangel und bürokratische Hürden. Viele qualifizierte Fachkräfte entscheiden sich gegen die Selbstständigkeit und bevorzugen sichere Anstellungsverhältnisse.

IHKs beraten intensiv – Politik soll nachsteuern

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist die Zahl der IHK-Beratungen zur Nachfolge 2024 gestiegen. Besonders in der Industrie wächst das Interesse an der Übernahme bestehender Betriebe. Der DIHK betont jedoch, dass gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen notwendig seien, um Unternehmertum attraktiver zu machen.

DIHK fordert konkrete Maßnahmen zur Entlastung

Aus den Praxiserfahrungen leitet der DIHK mehrere Empfehlungen ab:

  • Zentrale Anlaufstelle: Der gesamte Übergabeprozess sollte bei einer staatlichen Stelle gebündelt werden.
  • Regelungsvereinfachung: Vorschriften wie Gaststättenerlaubnis, Brandschutz oder Denkmalschutz sollten entschlackt werden.
  • Bestandsschutz: Für übernommene Betriebe sollte ein befristeter Bestandsschutz geprüft werden.
  • Genehmigungsverfahren beschleunigen: Etwa durch Fristverkürzungen oder Genehmigungsfiktionen.
  • Rechtssichere Datenübernahme: Kunden- und Lieferantendaten sollen datenschutzkonform weiterverwendet werden können.
  • Nachfolgekultur stärken: Unternehmertum soll stärker im Bildungssystem verankert werden.
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