Lkw-Fahrer erstatten bei Polizeikontrollen immer häufiger eine Selbstanzeige . Das bestätigte Polizeihauptkommissar Werner Jaudt von der Verkehrspolizeidirektion Schleswig-Holstein (Neumünster) den Verkehrs-Rundschau. Jaudt: "Sie wollen damit auf ihre Arbeitsüberlastung aufmerksam machen." Die Polizei habe dank solcher Selbstanzeigen die Möglichkeit, konkret gegen den Betrieb zu ermitteln. "Viele Fahrer, vor allem solche ohne große Zusatzqualifikation, haben Angst um ihren Arbeitsplatz." Sie seien daher bereit, länger fahren, als eigentlich erlaubt. Doch irgendwann werde der Druck auch für sie zu groß. Die Polizei in Schleswig-Holstein habe die Kontrollen deutlich ausgeweitet, sagte Jaudt. Außerdem habe man die Zusammenarbeit mit dem Transportgewerbe sowie mit Berufskraftfahrern deutlich verbessert und mehr informiert und aufgeklärt. Diese Arbeit zeige erste Erfolge. So ging im Bereich Elmshorn (bei Hamburg, A 23) die Anzahl der Lkw-Unfälle von 123 auf 105 zurück. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Fahrpersonalvorschriften um 87 auf 240. 1999 kam es auf Schleswig -Holsteins Autobahn zu 1242 Lkw-Unfällen mit zusammen 238 verunglückten Personen (1998: 991 Lkw-Unfälle mit 154 Verunglückten). (eha)
Polizei: Lkw-Fahrer zeigen sich häufiger selbst an
In Schleswig-Holstein kann die Polizei leichter gegen Auftraggeber ermitteln