PARIS(jb) - Die Brüsseler Post soll an dem geplanten Joint Venture mit ABX, einer Tochter der belgischen Staatsbahn, kein Interesse mehr haben. Das meldeten belgische und französische Zeitungen.
Die Bildung einer gemeinsamen Tochter war Ende März angekündigt worden. ABX wollte im Kep-Bereich zwischen zwei und 30 Kilometer mit der Post zusammenzuarbeiten. Dabei ging es vorrangig um den Aufbau gemeinsamer E-Commerce-Aktivitäten, sowohl im B2B- als auch im B2C-Geschäft. Die Post hatte ihren Unternehmensbereich Express und Päckchen, ABX den Sektor Einzelpäckchen, das Informatiksystem und ein eigenes Sortierzentrum einbringen sollen. Die Gründung der neuen Firma war bis Ende Juni, die Betriebsaufnahme bis spätestens Ende September vorgesehen.
Dass das Projekt nun möglicherweise nicht zu Stande komme, erkläre sich aus einer strategischen Kehrtwendung auf Seiten der Post, heisst es in der Meldung weiter. Dies wolle sich jetzt vor allem auf E-Commerce konzentrieren und dafür ihr Brief-Sortierzentrum in Brüssel in ein E-Päckchen-Terminal
umwandeln. Auf das ABX-Zentrum sei sie deshalb nicht mehr so dringend angewiesen und wolle das Joint-venture-Projekt durch langfristige Subunternehmer-Verträge mit der Bahn-Tochter ersetzen.