Nairobi. Somalische Piraten haben im Golf von Aden ein Frachtschiff samt 23-köpfiger Besatzung gekapert. Das teilte ein Sprecher des Ostafrikanischen Seefahrerprogramms am Dienstag mit. Demnach schlugen die Piraten am Montag zu, als die EU-Außenminister in Brüssel beschlossen, noch in diesem Jahr Soldaten und Kriegsschiffe in den Kampf gegen Piraten vor die Küste Somalias zu schicken. An Bord des gekaperten Frachtschiffs unter philippinischer Flagge seien ausschließlich philippinische Besatzungsmitglieder gewesen. Der Golf von Aden gilt als der gefährlichste Seeweg für Handelsschiffe, weil dort Seeräuber aus dem Bürgerkriegsland Somalia ihr Unwesen treiben. Allein in diesem Jahr kaperten Piraten mehr als 30 Schiffe, zahlreiche weitere Angriffe konnten abgewehrt werden, wie es heißt. Betroffen waren auch Transporte mit Hilfsgütern des Welternährungsprogramms (WFP) für Somalia. Ziel der Seeräuber ist es den Angaben zufolge, Lösegelder in Millionenhöhe zu erpressen. Mindestens elf Schiffe sollen noch in der Hand der Piraten sein, darunter auch der ukrainische Frachter „Faina“ mit 33 Kampfpanzern an Bord. Nach dem Beschluss der EU-Außenminister sollen die Marine-Einheiten ab etwa Mitte Dezember einsatzbereit sein. Nach Diplomaten-Angaben sollen fünf bis sieben Schiffe und mehrere See-Aufklärungsflugzeuge zum Horn von Afrika geschickt werden. Deutschland meldete allerdings Beratungsbedarf zu den Befugnissen seiner Soldaten an. Aufgabe der Militärs wird es sein, Frachtschiffe auf dem Weg in den Hafen von Mogadischu zu schützen. Vor der Küste Somalias sind auch Kriegsschiffe der NATO gegen Piraten im Einsatz. (dpa)
Piraten kapern Frachtschiff im Golf von Aden

Somalische Seeräuber wollen Lösegelder in Millionenhöhe erpressen