Online-Handel für kleine Unternehmen unerlässlich

18.09.2025 10:59 Uhr | Lesezeit: 3 min
Onlinehandel E-Commerce
Im Jahr 2024 gab es laut BEVH rund 140.000 digitale Handelsunternehmen (B2C und B2B) in Deutschland
© Foto: Cybrain/stock.adobe.com

Der Anteil des E-Commerce am deutschen Bruttoinlandsprodukt ist in den letzten Jahren gestiegen, die Branche ist stetig gewachsen und hofft nun, nicht durch Bürokratie ausgebremst zu werden.

Der E-Commerce habe seine volkswirtschaftliche Bedeutung in den vergangenen Jahren deutlich ausbauen und sowohl die Zahl der Unternehmen und Beschäftigten als auch den Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) beachtlich steigern können, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) mit. Die Ergebnisse stammen aus einer Studie von Oxford Economics, die im Auftrag des BEVH durchgeführt wurde. Obwohl es in den vergangenen Jahren zu einer Konsolidierung im B2C-Onlinehandel kam, sei der E-Commerce heute „gerade für kleine und mittelgroße Unternehmen unerlässlich, um zu wachsen und internationale Märkte zu erschließen“, so der BEVH.

Branche erzielt überdurchschnittliches Wachstum

Demnach gab es im Jahr 2024 insgesamt etwa 140.000 digitale Handelsunternehmen (B2C und B2B) in Deutschland, die einen Umsatz von 650 Milliarden Euro erwirtschafteten (davon 530 Milliarden Euro im B2B-Bereich). Die direkte Bruttowertschöpfung dieser Unternehmen ist laut der Studie seit dem Jahr 2019 um 81 Prozent gestiegen – fast viermal schneller als das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im selben Zeitraum (+22 Prozent). Einschließlich ihrer Beschaffungsausgaben und anderer indirekter Effekte trugen die Unternehmen vergangenes Jahr 308 Milliarden Euro zum deutschen BIP (4,33 Billionen Euro) bei, was einem Anteil von 7,1 Prozent entspricht. Betrachtet man nur den direkten Beitrag, betrug der Anteil drei Prozent des deutschen BIP.


"Deutschland sucht seit Jahren nach Wegen zurück zum Wachstum. Der E-Commerce hat einen gefunden."

Daniela Bleimaier vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland


E-Commerce mit Beschäftigungswachstum

Erheblich ist auch der Effekt auf den Arbeitsmarkt: 997.000 Menschen waren vergangenes Jahr direkt in digitalen Handelsunternehmen beschäftigt, mehr als in der Automobilindustrie, die nach mehreren Jahren mit Beschäftigungsabbau 772.900 Menschen beschäftigte. Einschließlich jener Branchen, die vom E-Commerce abhängen (indirekte oder induzierte Beschäftigung), beispielsweise Logistikdienstleister, sichern Unternehmen aus dem E-Commerce 2,94 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland. „Das Wachstum digitaler Handelsunternehmen ist sensationell in einem Land, dessen klassischen Industrien in der gleichen Zeit von Unsicherheit und Jobängsten geprägt sind“, sagte Daniela Bleimaier vom BEVH zu den Ergebnissen.

Branche nicht durch Bürokratie ausbremsen

Zudem zeig sich, dass vor allem kleine und mittelständische Unternehmen auf Plattformen aktiv sind. Bis zu 66 Prozent von ihnen verkaufen der Studie zufolge über Marktplätze – deutlich mehr als Großunternehmen (40 Prozent). Insgesamt wird laut BEVH bereits ein Viertel des Umsatzes kleiner und mittlerer Unternehmen über digitale Wege generiert. „Deutschland sucht seit Jahren nach Wegen zurück zum Wachstum. Der E-Commerce hat einen gefunden. Wir gehen ihn allerdings zu langsam“, sagt Bleimaier. Die Kernaufgabe der Politik sei es, in der wirtschaftliche schwierigen Lage dafür zu sorgen, dass Unternehmen in Deutschland nicht durch noch mehr Bürokratie ausgebremst werden.


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