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NRW weitet LKW-Überholverbote aus

11.10.2007 15:57 Uhr

Mehr Sicherheit auf Nordrhein-Westfalens Straßen: LKW-Überholverbote und Rüttelschwellen bremsen Raser aus

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Düsseldorf/Euskirchen. Drastische LKW-Überholverbote und mobile Rüttelschwellen sollen die Sicherheit auf den nordrhein- westfälischen Autobahnen erhöhen. Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) kündigte heute in Düsseldorf eine deutliche Ausweitung des LKW-Überholverbots an. Bis zum Jahresende wird es auf 1000 von 1200 Autobahnkilometern mit zweispurigen Fahrbahnen ein Überholverbot geben. Das sind 470 Kilometer mehr als bisher. „Wir beenden mit dieser Entscheidung die gefährlichen LKW-Überholmanöver auf unseren Fernstraßen“, betonte der Minister. 2005 habe es auf den Bundesautobahnen in NRW rund 40.000 Unfälle gegeben - zehn Prozent davon mit Lastkraftwagen. „Nordrhein-Westfalen setzt damit als erstes Bundesland einen einstimmigen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz des vergangenen Jahres um“, sagte Wittke. Darüber hinaus setze NRW als erstes Land ab sofort mobile Warnschwellen auf den Autobahnen ein, um Straßenarbeiter besser zu schützen. Wittke präsentierte die mit Reflektoren ausgestatteten Warnschwellen aus gelbem Kunststoff am Donnerstag auf der Autobahn A 1 bei Euskirchen. Sie sollen Autofahrer im letzten Moment „aufrütteln“, falls sie vorherige Warnhinweise nicht wahrgenommen haben. Durch Unfälle an Tagesbaustellen seien pro Jahr im Durchschnitt ein toter und 25 verletzte Straßenarbeiter zu beklagen. Für die LKW-Überholverbote wurden 19 zusätzliche Autobahn-Abschnitte ausgesucht. Betroffen sind stark belastete Strecken mit mehr als 50.000 Fahrzeugen pro Tag oder einem hohen LKW-Anteil von mehr als fünf Prozent am Gesamtverkehr. Laut einem Gutachten der Universität Bochum wird das Überholverbot den Verkehrsfluss für PKW im Durchschnitt um acht Kilometer pro Stunde erhöhen, bei LKW um zwei Stundenkilometer senken. Allein die Autobahn A 43 zwischen den Autobahnkreuzen Wuppertal-Nord und Münster-Süd wird in beiden Fahrtrichtungen auf der Gesamtlänge von 84 Kilometern komplett mit einem LKW-Überholverbot überzogen. Auch auf der Autobahn A 1 zwischen dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück und dem Kamener Kreuz ist das Überholen für LKW demnächst auf rund 63 Kilometern in beiden Fahrtrichtungen untersagt. Das Ruhrgebiet bleibt weitestgehend ausgespart, zum Teil wegen sechsspuriger Fahrbahnen, zum Teil wegen der dichten Abfolge von Auf- und Abfahrten, erläuterte Wittke. Er appellierte an den Bundesverkehrsminister, die technischen Anforderungen für LKW zu erhöhen, damit sie auch bei Steigungen 80 Kilometer pro Stunde erreichten. „Es gibt viele alte Möhrchen, die das nicht schaffen. Das führt immer wieder zu gefährlichen Überholmanövern.“ Die Grünen nannten Wittkes Initiativen unzureichend. Nötig sei auch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen, forderte der Verkehrsexperte der Fraktion, Horst Becker. CDU und FDP lobten die Maßnahmen hingegen. Immerhin hätten viel befahrene Autobahnstrecken im Transitland NRW bis zu 100.000 Fahrzeuge pro Tag zu bewältigen, sagte CDU-Vizefraktionschef Bernd Schulte. Der Verkehrsexperte der FDP-Fraktion, Christof Rasche, verwies auf positive Erfahrungen europäischer Nachbarländer. Aus Sicht der Transportunternehmer in NRW sind die Überholverbote unproblematisch. Auf Gefahrenstrecken habe es bisher auch schon Überholverbote gegeben, teilte der Verband Spedition und Logistik (VSL) NRW mit. Die Maßnahme sei daher ein „populistisches Instrument“. (dpa)

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