Domodossola/Aosta. Der Brand eines Güterzugs im Simplontunnel am 9. Juni sorgt weiterhin für Behinderung beim Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Italien. Es wird Monate dauern, bis der Zugverkehr wieder im alten Rhythmus fahren kann, sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig der VerkehrsRundschau am Mittwoch.
Im Moment können sieben Züge pro Stunde den Tunnel passieren, wodurch zumindest die entstandenen Rückstände abgebaut werden konnten. Laut Ginsig sind diese stündlich zugelassenen Züge vier Güterzüge, zwei Personenzüge und ein Autozug. Zwei Trassen seien für BLS Cargo reserviert, und es passierten jeweils ein Güterzug von Crossrail und einer von SBB Cargo stündlich den Tunnel.
Die Temperaturen in der betroffenen Röhre seien zwar wieder normal, doch müsste die Stelle noch genauer mit Infrarot-Strahlen beobachtet werden, um etwaige Schäden genau feststellen zu können. Am Tunnelausgang sei immer noch ständig ein Löschzug stationiert. Das teilte die Pressestelle der SBB mit.
Mitte letzter Woche wurden die Bergungsarbeiten des ausgebrannten Güterzugs unterbrochen, weil man einem höheren Rhythmus der Züge den Vorrang geben wollte, erklärte SBB-Sprecher Christian Ginsig.
Im Lichte dieses Unglücks gewinnt die Diskussion über den Bau einer Parallel-Röhre für den Mont-Blanc-Tunnel an Bedeutung. Der Präsident der Region Valle D'Aosta, Augusto Rollandin, hat bisher alle Pläne dementiert. Er sei auch persönlich gegen eine zweite Röhre. (rp/jko)