Frankfurt. Diese These vertrat Michael Korn, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Schenker Deutschland AG aus Anlass der Vorstellung der unter Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministers gestarteten Initiative „Export21“ (www.export21.de) gestern in Frankfurt am Main: „Hier wartet noch viel Potenzial darauf genutzt zu werden, damit gerade diese Unternehmen sich im Wettbewerb besser behaupten können.“ Vor vielen Unternehmen türmen sich laut Korn scheinbare Hürden auf, wenn sie sich neue Exportmärkte erschließen wollen. Beispiel China: Der bevölkerungsstärkste Markt der Welt sei mit hohen zweistelligen Zuwachsquoten bei manchen industriellen Erzeugnissen für Mittelständler verlockend – gäbe es nicht Blockaden durch Kultur und Sprache, mangelnde Marktkenntnisse und Handelsbestimmungen. Markterschließungskosten, die für eigene Niederlassungen, Personal vor Ort und Managementkosten in Deutschland zu Buche schlagen, rechnen sich nur bei entsprechendem Geschäftsvolumen. „Mittelständische Unternehmen sind daher gut beraten, das Know-how und die Marktpräsenz globaler Logistikanbieter zu nutzen“, sagte Schenker-Vorstand Michael Korn. Schenker ist seit nahezu 40 Jahren an rund 20 Standorten in Hongkong und China präsent. In dieser Zeit haben zahlreiche mittelständische Unternehmen ihre Chancen in diesem Markt wahrgenommen, indem sie für Aufgaben in der Beschaffungs- oder Distributionslogistik die Marktkenntnisse und die Präsenz von Schenker genutzt haben. Michael Korn regte weiter an, dass gerade mittelständische Unternehmen kapitalbindende Betriebsmittel wie den eigenen Fuhrpark oder Lagerhallen auf den Prüfstand stellen sollten. Solche Investitionen seien im Denken mancher Unternehmen als Beweis für wirtschaftlichen Erfolg verankert. Angesichts von Basel II werde allerdings zukünftig die Frage von Kapitalbindung und Kapitalbedarf immer häufiger von Banken gestellt werden. Gerade bei Investitionen, die nicht zur Kernkompetenz eines Unternehmens zählen, könnten sich viele mittelständische Unternehmen noch verschlanken. „Amerikanische Unternehmen verlagern ihre Logistik bereits zu rund 35 Prozent auf Logistikdienstleister. In Deutschland setzen erst rund 25 Prozent auf das betriebswirtschaftliche Instrument des Outsourcings“, sagte Michael Korn. Die schonungslose Analyse aller Prozesse innerhalb der Lieferkette von der Beschaffungslogistik über den internen Warenfluss bis hin zu Distribution werde vielfach mit dem Ergebnis enden, dass immer mehr Aufgaben entlang der Supply Chain ausgelagert werden sollten. Als erfolgreiches Beispiel führte der Schenker-Vorstand den Kunden Vesuvius Becker + Piscator, Grossalmeroder Schmelztiegelwerke an. Als einer der führenden Hersteller von hochleistungsfähigen feuerfesten Keramikformen hat das Unternehmen die Logistik für die gesamte Produktion des deutschen Werkstandortes bei Kassel auf Schenker Deutschland übertragen. Die komplette Produktion wird von Schenker-Lkw mit Doppelstock-Wechselbrücken „direkt vom Band“ in ein Schenker-Logistiklager überführt und bedarfsgerecht weltweit distribuiert. Mit dieser Outsourcinglösung von Lager- und Logistikfunktionen habe das Unternehmen auf eine kostenintensive Betriebserweiterung oder Standortverlagerung verzichten, Kapitalkosten senken und die Produktivität deutlich steigern können.
Mittelständler sollen Logistikdienstleister fürs China-Geschäft nutzen
Kleine und mittelständische Unternehmen haben vielfach noch einen hohen Nachholbedarf in der Logistik. Mit Hilfe von Logistikdienstleistern könnten sie sich neue Absatzmärkte wie China erschließen und die eigene Produktivität in Beschaffung, Lagermanagement und Distribution steigern.