München. Nach der geplatzten Übernahme des Konkurrenten Scania solle nun eine engere Zusammenarbeit mit den Schweden und deren größtem Aktionär Volkswagen zum weiteren Wachstum beitragen, teilte MAN am Dienstag in München mit. „Bei unserem zurückgezogenen Angebot für den Zusammenschluss mit Scania wurde die industrielle Logik unseres Konzeptes anerkannt und wir sind nun offen für einvernehmliche Lösungen“, erklärte MAN-Chef Hakan Samuelsson. Im laufenden Jahr will das Unternehmen vom anhaltend guten Marktumfeld mit einer lebhaften Nachfrage nach Investitionsgütern und Transportleistungen profitieren. Der Umsatz der Gruppe werde in diesem Jahr voraussichtlich um mindestens fünf Prozent zulegen, hieß es. Der Auftragseingang soll sich auf hohem Niveau stabilisieren und eine Größenordnung von rund 16 Milliarden Euro erreichen. Das operative Ergebnis, das im vergangenen Jahr erstmals die Milliardenschwelle überschritten hatte, und den Überschuss will der Konzern weiter steigern. „Dazu werden alle Bereiche der MAN-Gruppe wichtige Beiträge leisten“, sagte Samuelsson. 2006 verbuchte der Konzern vor allem dank des anhaltenden Lastwagen-Booms einen Ergebnisschub. Der operative Gewinn kletterte von 674 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,105 Milliarden Euro. Der Umsatz verbesserte sich um 15 Prozent auf 13 Milliarden Euro. Darin sind das im vergangenen Jahr verkaufte Geschäft mit Druckmaschinen und der Stahlhandel der Tochter Ferrostaal nicht mehr enthalten und auch aus den Vergleichszahlen des Vorjahres herausgerechnet. Beim Auftragseingang verbuchte MAN ein Plus von 16 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro. Unterm Strich konnte das Unternehmen den Überschuss nahezu von 472 Millionen auf 925 Millionen Euro verdoppeln . Die Aktionäre sollen von den guten Zahlen, die zum Großteil noch besser ausgefallen sind als von den meisten Analysten erwartet, durch eine Anhebung der Dividende von 1,35 auf 1,50 Euro je Aktie profitieren. Zudem will MAN einen Bonus von 50 Cent je Anteil ausschütten. Mit einem Plus von 31 Prozent auf 908 Millionen Euro legten die Erlöse im Geschäft mit Turbomaschinen am kräftigsten zu. Im wichtigsten Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge verbuchte MAN im vergangenen Jahr einen Umsatzzuwachs um 18 Prozent auf knapp 8,7 Milliarden Euro. Auch zum operativen Ergebnis steuerte die Lastwagen- und Bussparte den Löwenanteil bei. Als Wachstumsregionen für das Nutzfahrzeug-Geschäft hat der Konzern vor allem Osteuropa, Russland, den Mittleren Osten und Teile Asiens im Blick, die man aus dem neuen Lkw-Montagewerk in Polen und über das Joint Venture in Indien erschließen werde, hieß es. „Daneben werden wir konsequent Kooperationen wie die mit dem US-Anbieter Navistar weiter ausbauen. Dabei streben wir Gespräche mit Scania und VW über gemeinsame Aktivitäten beziehungsweise eine Vertiefung der bestehenden Kooperation an.“
MAN will engere Kooperation mit Scania und VW - Rekordjahr 2006
Der Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN will nach einem Rekordjahr auch 2007 weiter Tempo machen.