Frankfurt/Main/Wien. Die Deutsche Lufthansa mit wird Zustimmung des österreichischen Staates die Austrian Airlines (AUA) übernehmen. Das gaben beide Unternehmen gestern am Abend bekannt Lufthansa wird zunächst den von der Österreichischen Industrieholding AG (ÖIAG) gehaltenen Anteil von 41,56 Prozent an der Austrian Airlines AG übernehmen. Der Preis für dieses Aktienpaket soll 366 Tausend Euro betragen. Zusätzlich soll ein Besserungsschein vereinbart werden, aus dem Lufthansa einen Betrag von bis zu 162 Millionen Euro in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung von Austrian Airlines und einer überdurchschnittlichen Entwicklung der Lufthansa Aktie gegenüber den Aktienkursen von Wettbewerbern zahlt. Lufthansa wird darüber hinaus innerhalb des Fristenlaufes des Österreichischen Übernahmerechtes den Streubesitzaktionären der Austrian Airlines ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten. Bei der Österreichischen Übernahmekommission wird eine Verlängerung der Anzeigefrist auf die maximal zulässige Laufzeit beantragt. Der Angebotspreis wird dabei dem durchschnittlich gewichteten Börsenkurs der Austrian Airlines-Aktie während der sechs Monate vor dieser Bekanntgabe entsprechen. Vorbehaltlich einer Prüfung durch die Übernahmekommission sind dies 4,44 Euro pro Aktie. Insgesamt summiert sich der Angebotspreis an die privaten und die institutionellen Streubesitzaktionäre auf rund 215 Millionen Euro. Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG, sagt: „Die Zustimmung unseres Aufsichtsrats zum Erwerb von Austrian Airlines ist ein wichtiger Schritt, der den Weg frei macht für die Entscheidungen der ÖIAG, der Regierung in Wien und der Europäischen Kommission, die ihrerseits über die Transaktion beraten und entscheiden werden. Unser Angebot ist fair. Es trägt den Interessen aller Beteiligten Rechnung und sieht eine gerechte Verteilung der Lasten und Risiken vor. Die Folgen der Finanzmarktkrise und die Wirkungen auf die Realwirtschaft belasten auch den Luftfahrtsektor erheblich. Strukturelle Veränderungen erhöhen die Chancen für verbesserte Perspektiven in der gemeinsamen Zukunft von Lufthansa und Austrian Airlines.“ Die österreichische Staatsholding ÖIAG hat als staatlicher Eigentümer der Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) die Entscheidung der Lufthansa zur Übernahme begrüßt. "Die Zustimmung der Lufthansa-Gremien bestätigt die strategische und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit eines Zusammengehens für beide Unternehmen", teilte die ÖIAG am Mittwoch in Wien mit. "Die Lufthansa als Partner für die AUA sichert nicht nur den Bestand von Marke und Arbeitsplätzen, sondern wird ihr auch langfristig den Zugang zu lebenswichtigen internationalen Passagierströmen bringen", teilt der ÖIAG-Vorstandschef Peter Michaelis mit. Dies sei für das Streckennetz wie auch für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts von zentraler Bedeutung. Eigenständig hätte die AUA ihr Geschäftsmodell auf Dauer nicht halten können. Die Aufsichtsratssitzung der ÖIAG, die der geplanten Transaktion zustimmen soll, findet am 5. Dezember 2008 statt. Es ist beabsichtigt, im Anschluss daran die entsprechenden Verträge zu unterzeichnen. Der Vollzug dieser Verträge steht unter anderem unter den aufschiebenden Bedingungen der kartellrechtlichen Freigabe und der Freigabe einer von der Republik Österreich zu leistenden Restrukturierungsbeihilfe in Höhe von 500 Mio. EUR jeweils durch die Europäische Kommission. Eine weitere Voraussetzung ist, dass Lufthansa nach Ende der regulären Annahmefrist des öffentlichen Übernahmeangebotes inklusive der von der ÖIAG übertragenen Aktien über 75 Prozent der Aktien an Austrian Airlines verfügt. (ak)
Lufthansa übernimmt österreichische AUA

Die Deutsche Lufthansa wird mit Zustimmung des österreichischen Staates die Austrian Airlines (AUA) übernehmen. Das gaben beide Unternehmen gestern am Abend bekannt