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Lokführer tyrannisieren Pendler - Güterzüge stehen still

09.07.2007 17:14 Uhr

Bahnreisende müssen trotz einer ersten Tarifeinigung weiterhin bundesweit mit massiven Einschränkungen im Zugverkehr rechnen.

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Berlin/Frankfurt/Main. Zwar vereinbarten die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA am Montag mit der Deutschen Bahn deutliche Einkommenserhöhungen von 4,5 Prozent für rund 134.000 Beschäftigte. Die Lokführergewerkschaft GDL saß jedoch nicht mit am Tisch und rief für Dienstagmorgen zwischen 8.00 und 11.00 Uhr zu Arbeitsniederlegungen auf. Von der zweiten Aktion der Lokführer binnen sieben Tagen sollen der Fern-, Nah- und Güterverkehr sowie die S-Bahnen in Großstädten wie Hamburg, Berlin, Frankfurt, München und Stuttgart betroffen sein. Neben dem Personenverkehr wird auch der Güterverkehr von den Streiks betroffen sein. Bahnchef Hartmut Mehdorn sagte nach der Einigung in Berlin, dem Kompromiss habe der Konzern trotz großer Bedenken zugestimmt, um im Interesse der Kunden weitere Streiks abzuwenden. Der neue Abschluss hat 19 Monate Laufzeit bis zum 31. Januar 2009. Vor der Anhebung um 4,5 Prozent zum 1. Januar 2008 bekommen die Mitarbeiter zudem 600 Euro als Einmalzahlung für die Zeit von Juli bis Dezember 2007. Dies sei der höchste Abschluss in der Geschichte der 1994 gegründeten Deutschen Bahn AG, sagte Mehdorn. Es werde nicht ohne weiteres möglich sein, diese Einkommenserhöhung in den Marktpreisen der Bahn unterzubringen. Transnet-Chef Norbert Hansen sprach von einem hervorragenden Abschluss, der die Leistungen der Beschäftigten während der Sanierung honoriere. Das Ergebnis bedeute eine tatsächliche Kaufkraftsteigerung für die Mitarbeiter. Es lasse sich vergleichen mit der hervorragenden Bilanz der Bahn im vergangenen Jahr und stärke auch das Vertrauen der Mitarbeiter in den Kurs des Unternehmens. Die kleinste Bahn-Gewerkschaft GDL hatte nicht an den Verhandlungen teilgenommen und hält auch nach der Einigung an den Warnstreikplänen für Dienstag fest. „Unser Fahrplan steht“, sagte ein GDL-Sprecher am Montag in Frankfurt. Von den Arbeitsniederlegungen zwischen 8.00 und 11.00 Uhr soll der frühmorgendliche Berufsverkehr nicht mehr so stark beeinträchtigt werden. Bei einem ersten Warnstreik hatte die GDL am Dienstag vergangener Woche zwischen 5.00 und 9.00 Uhr bundesweit für erhebliche Störungen gesorgt. Mehdorn sagte, die Bahn bedauere die neuen Warnstreiks und halte sie nicht für richtig. Der Bahnchef betonte sein Nein zur Forderung der GDL nach einem separaten Tarifvertrag für Lokführer und Zugbegleiter. „Es kann keinen Spartentarifvertrag geben.“ Man könne auch beim geplanten Treffen mit der GDL an diesem Freitag über alles reden, aber nicht über unterschiedliche Tarifverträge. Transnet-Chef Hansen sagte, mit der Einigung auf 4,5 Prozent mehr Geld seien auch für Lokführer deutliche Einkommensverbesserungen erreicht worden. Die GDL-Mitglieder hätten also ein gutes Ergebnis, wenn die Gewerkschaft es annähme. Die Übernahme eines Abschlusses, zwischen der Bahn und den Gewerkschaften Transnet und GDBA hat die GDL bisher abgelehnt. Sie fordert Einkommensverbesserungen von bis zu 31 Prozent.

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