Frankfurt/Main. Am Dienstag haben sich auf Einladung der Frankfurter Wirtschaftsförderung 18 Firmen im Neckermann-Gebäude als potenzielle Arbeitgeber vorgestellt. Darunter sind große Logistikunternehmen wie die Deutsche Post/DHL und die Fraport-Tochter für Gebäudereinigung GCS. „Wir suchen eigentlich immer Leute und zahlen in der Branche am oberen Ende“, sagte ein Fraport-Sprecher. Man hoffe, relativ gut vorgebildete Mitarbeiter verpflichten zu können.
Indes geht der Nervenkrieg um die Zukunft des insolventen Versandhändlers Neckermann weiter. Am Dienstag wurden in Frankfurt die Verhandlungen zu einer möglichen Übernahme des Kerngeschäfts Neckermann.de fortgesetzt, wie aus Verhandlungskreisen bekannt wurde. Zuletzt waren noch zwei Investoren an dem Unternehmensteil interessiert. Nähere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
Zur Rettung möglichst vieler der rund 2000 Jobs ist nur noch diese Woche Zeit, weil mit Eröffnung des ordentlichen Insolvenzverfahrens zum 1. Oktober auch die dreimonatige Zahlung des Insolvenzgeldes seitens der Arbeitsagentur ausläuft. Nahezu unausweichlich ist das Ende der Logistiksparte mit 820 Beschäftigten, für die kein Investor gefunden werden konnte. Einzelbereiche wie das moderne Hochregallager oder die Retourenabteilung könnten noch aus der Insolvenzmasse veräußert werden. Am Wochenende war bereits die in einem getrennten Insolvenzverfahren geführte Übergrößentochter Happy Size an den Konkurrenten Klingel verkauft worden, der möglichst viele der rund 80 Arbeitsplätze erhalten wollte. (dpa/bw)