Paris. Das französische Staatsunternehmen La Poste hat im vergangenen Jahr den Nettogewinn um 3,6 Prozent auf 550 Millionen Euro erhöht. Mit einem Anstieg um 9,1 Prozent auf 2,037 Milliarden Euro verzeichnete die Gruppe nach Angaben von Vorstand Jean-Paul Bailly ihren „besten jemals erzielten" Bruttobetriebsüberschuss. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 3,5 Prozent auf 784 Millionen Euro. Die operative Marge erreichte 3,7 Prozent und blieb unverändert.
Das gute Abschneiden führt La Poste in erster Linie auf den Express-Paketservice zurück, der mit einer Marge von 6,9 Prozent auf 336 Millionen Euro kam, gefolgt von der Postbank mit 730 Millionen und 14 Prozent Marge. Die Briefbeförderung blieb profitabel, mit dieser klassischen Postaktivität wurden 149 Millionen Euro erzielt, die Marge lag bei 1,3 Prozent.
Ihre Nettoverschuldung konnte La Poste um 12,9 Prozent reduzieren und auf 4,8 Milliarden Euro herunterfahren. Für dieses Jahr erwartet die Staatsgruppe dieselben Einnahmen wie im vorigen Jahr und rechnet mit einer operativen Marge von über drei Prozent. Im Briefbereich war sie für 2010 von einem Rückgang in Höhe von fünf Prozent ausgegangen, musste an die Internet-Konkurrenz jedoch im Endeffekt nur 3,5 Prozent des Vorjahresvolumens abtreten. Dies ändere aber nichts an der Prognose für den Zeitraum 2009 bis 2015, die mit einer Abnahme um 30 Prozent rechne, betonte Bailly. Wenn sich das Unternehmen nicht schon seit mehreren Jahren darauf vorbereitet und eingestellt hätte, stünde es heute mit einer Milliarde Verlust da.
Im vorigen Jahr hat La Poste den Personalbestand um 11.700 Mitarbeiter verringert. Den hierüber beunruhigten Gewerkschaften winkt Jean-Paul Bailly zur Entschädigung mit der Aussicht auf die von ihm für das kommende Jahr geplante Beteiligung des Postpersonals an den Aktien der Gruppe. (jb)