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Kritik am 120km/h-Limit

08.05.2013 15:35 Uhr
Autobahn Mittelstreifen
Sigmar Gabriel will ein Tempolimit von 120 km/h einführen
© Foto: dapd/Nigel Treblin

Der SPD-Chef stößt mit seiner Forderung nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen auf wenig Zustimmung.

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Berlin. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat den Vorstoß von SPD-Chef Sigmar Gabriel für ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen zurückgewiesen. „Mit mir wird es ein generelles Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen nicht geben“, sagte Ramsauer dem Nachrichtenportal „Spiegel online“. Gabriel hatte ein Tempolimit ins Gespräch gebracht, weil sich die Zahl der Unfalltoten dadurch reduzieren lasse. „Unsere Autobahnen gehören zu den sichersten Straßen“, sagte Ramsauer. Die folgenschwersten Unfälle ereigneten sich mit rund 60 Prozent der Verkehrstoten auf Landstraßen. Zudem seien schon heute „knapp 40 Prozent der rund 12.800 Autobahnkilometer in Deutschland durch dauerhafte oder temporäre Tempolimits beschränkt“, betonte Ramsauer.

Kritik an Gabriels Vorstoß kam auch aus den Reihen der SPD. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nannte ein Tempolimit „nicht sinnvoll“. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) sagte, er sehe drängendere Verkehrsprobleme. „Wir müssen erst einmal unsere Brücken und Straßen reparieren, damit sie überhaupt befahrbar bleiben“, ließ der Minister auf Anfrage am Dienstag mitteilen. Auch Baden-Württembergs SPD-Chef Nils Schmid und Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer reagierten ablehnend.

Gabriel hatte gegenüber der „Rheinischen Post“ eine entsprechende Forderung aus dem Grünen-Wahlprogramm für die Bundestagswahl begrüßt. „Der Rest der Welt macht es ja längst so“, sagte Gabriel. „Tempo 120 auf der Autobahn halte ich für sinnvoll, weil alle Unfallstatistiken zeigen, dass damit die Zahl der schweren Unfälle und der Todesfälle sinkt.“ (hst)

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KOMMENTARE

Riesinger

08.05.2013 - 21:39 Uhr

Wenn ich bedenke, dass Familienfahrzeuge unter 200 PS als nicht Famienfahrzeuge von diversen Fachzeitschriften beurteilt werden, finde ich es gut, dass Minister Gabriel sich endlich mal für eine Geschwindigkeitsbegrenzung einsetzt. Was hindert Deutschland daran, nicht das zu tun, was anliegende EU-Mitglieder schon seit Langem tun? Bin wöchentlich 2000-3000 Kilometer in Österreich und Italien unterwegs und finde deren Geschwindigkeitsbegrenzungen absulut in Ordnung. Doch kaum bin ich auf deutschem Gebiet, werde ich auf Autobahnen mit Lichthupe und Blinker dazu gehetzt, die Überholspur zu verlassen. Wohl bemerkt, mein Transporter mit 140 PS kann ohne weiters 160 km/h überschreiten.Darum würde ich mir wünschen ein Tempolimit einzuführen, wenn nicht 120, sondern 130 km/h.


Kai Reuter

10.05.2013 - 16:39 Uhr

Ein gleichmäßiger Verkehrsfluss, wie er bei 120km/h funktioniert schont neben der Umwelt auch die Nerven, da es erwiesenermaßen deutlich gleichmäßiger fließt und damit Staus vermeidet. Ein meines Erachtens nach sehr schöner Nebeneffekt ist die Verringerung von tödlichen Unfällen.


Deka 1803

21.05.2013 - 19:26 Uhr

Bei den laufenden Tempolimitforderungen kann ich folgendes beisteuern. Es wird niemand gezwungen, schneller als 120 km/h zu fahren. Wir sind das einzige nicht tempobegrenzte Land und doch sind wir eines der wenigen Länder, in dem permanent sinkende Verkehrstote zu beklagen sind. Die Tempolimitbefürworter wollen mit einem Limit mehr Tote einsparen, als bei uns überhaupt auf der Autobahn zu beklagen sind. Die Rechnung möge man mir einmal darstellen.


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