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Krise bei SBB Cargo geht weiter

31.03.2008 16:36 Uhr
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Streikkomitee kritisiert SBB-Führung und Schweizer Regierung (Bild: SBB)
© Foto: SBB Cargo

Betriebsversammlung im SBB-Werk Bellinzona beschließt: Es soll weiter gestreikt werden

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Bern/Bellinzona. Der Streik bei SBB Cargo in Bellinzona geht weiter. Dies haben die Streikenden an einer Betriebsversammlung am Sonntag beschlossen. Sie verlangen „minimale Garantien, um den Dialog wieder aufzunehmen“. Erstmals seit dem Beginn des Streiks am 7. März tagten die 430 Streikenden des SBB-Industriewerks hinter verschlossenen Türen; Medienvertreter wurden nicht eingelassen. Einstimmig verabschiedeten die Streikenden eine Resolution, in der sie „vom einseitigen Entscheid der SBB zur Unterbrechung des Dialogs Kenntnis nehmen“. Sie erklärten sich „bereit, den Dialog wieder aufzunehmen“ unter der Bedingung, dass ihre Forderungen berücksichtigt würden. Mehrere tausend Personen sind am frühen Sonntagabend in Bellinzona auf die Straße gegangen und folgten dem Aufruf der Streikenden. Die Teilnehmenden der Kundgebung protestierten gegen die Vorschläge der SBB, diese seien nicht akzeptabel. Das vorliegende Angebot umfasst unter anderem den Erhalt von 60 der 126 Stellen im Bereich des Unterhalts von Elektrolokomotiven in Bellinzona bis Ende 2012. Die Betriebsversammlung verlangte ein Zurückgehen zur Situation, wie sie bis zum 6. März geherrscht hatte, das heißt den Unterhalt sämtlicher Lokomotiven in Bellinzona, insgesamt 571 statt 101, wie von der SBB vorgeschlagen, sowie die Beibehaltung des Unterhalts der Waggons und des Personalbestands. Zudem beschloss die Betriebsversammlung die Lancierung einer kantonalen Volksinitiative für die Schaffung eines Technologie- und Industriepools im Bereich Transporte und Rollmaterial. Standort des Pools soll das SBB-Industriewerk in Bellinzona sein, geführt werden soll er einer von einer öffentlichen Gesellschaft. „Wir wollen arbeiten“, sagte Siro Petruzzella, Mitglied des Streikkomitees. Die SBB und ihr Chef Andreas Meyer – dessen am Wochenende bekannt gewordenen Bezüge von rund 1,5 Millionen Schweizer Franken (895.000 Euro) für das vergangenen Jahr für weiteren Unmut gesorgt haben - hätten gezeigt, dass sie wenig Wertschätzung hätten für die Arbeiter der Unterhaltswerke, deren Familien und für die wirtschaftliche Zukunft des ganzen Tessins. Das Streikkomitee erachte auch die Erklärungen des Verkehrsministers Moritz Leuenberger als inakzeptabel, sagte Petruzzella. Der Bundesrat verstecke sich hinter der SBB-Spitze und weigere sich mit formellen Begründungen, direkt mit den Streikenden zu verhandeln. (hrk)

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