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Nahost-Konflikt treibt Dieselpreise spürbar nach oben

16.06.2025 11:46 Uhr | Lesezeit: 3 min
Tankvorgang mit Diesel
Der ADAC erwartet eine weitere Preissteigerung für Diesel im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt
© Foto: AdobeStock

Die Eskalation des Nahost-Konflikts nach Israels Angriff auf iranische Städte und Atomanlagen hat unmittelbare Auswirkungen auf Handelsrouten etwa im Roten Meer und die internationalen Energiemärkte, insbesondere auf die Preise für Rohöl und Diesel – ein Überblick.

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Die Rohölpreise zogen infolge des israelischen Großangriffs am vergangenen Freitag, den 13.Juni 2025, deutlich an. Ein Barrel der Nordseesorte Brent erreichte kurzfristig bis zu 78,50 Dollar – der höchste Stand seit Januar. An den deutschen Tankstellen legten die Preise ebenfalls merklich zu.

Am Sonntagmorgen, den 15. Juni um 8.20 Uhr kostete ein Liter Super E10 nach Zahlen des ADAC im deutschlandweiten Schnitt 1,749 Euro, ein Liter Diesel 1,639 Euro. Am Vortag um die gleiche Uhrzeit war es jeweils knapp ein Cent weniger. Am Freitag hatten sie sogar noch fünf beziehungsweise sechs Cent unter den Samstagpreisen gelegen.

Dabei handelt es sich nur um Momentaufnahmen. Die untersuchte Uhrzeit ist laut ADAC ein eher teurer Zeitpunkt während der abklingenden Morgenspitze. Der Tagesdurchschnitt war jeweils etwas geringer: Am Samstag kostete ein Liter Super E10 laut ADAC im Tagesschnitt 1,671 Euro, Diesel 1,551 Euro. Das waren jeweils 1,3 Cent mehr als am Freitag. Der Tagesdurchschnitt für Sonntag liegt erst am Montag vor.

Laut ADAC kosteten Benzin und Diesel am Freitagnachmittag im Schnitt bereits zwei Cent pro Liter mehr als 24 Stunden zuvor. Im Vergleich zum günstigsten Tanktag des Jahres am Donnerstag direkt vor dem Angriff ist das ein klarer Anstieg. Auch wenn die Werte noch unter den bisherigen Jahreshöchstständen liegen, erwartet der ADAC eine weitere Preissteigerung. Die Unsicherheit über die künftige Versorgungslage lässt eine stabile Preisentwicklung unwahrscheinlich erscheinen.

Verstärker für unstabile Preisentwicklung

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) warnt zudem vor zunehmenden Gefahren für zentrale Seehandelsrouten. "Ein regionaler Flächenbrand könnte weitere Staaten sowie zentrale maritime Verkehrsadern erfassen", äußerte sich der Verband in einer Stellungnahme. Sollte sich der Konflikt weiter ausbreiten, könnten strategisch wichtige Meerengen wie die Straße von Hormus zwischen dem Iran und dem Oman oder Bab al-Mandab zwischen dem Roten Meer und  dem Golf von Aden stärker betroffen sein. Die Wahrscheinlichkeit für weitere Übergriffe etwa im roten Meer könnte nach ihrer Einschätzung steigen. Schon jetzt weichen zahlreiche Frachtschiffe aus Sicherheitsgründen auf längere Routen aus, da es im Roten Meer nach Ausbruch des Gazakriegs 2023 immer wieder zu Angriffen auf Containerschiffe durch die Huthi-Rebellen kommt.


Hintergrund: Eskalation im Nahen Osten

Israel hat in der Nacht auf Freitag, den 13.Juni 2025, iranische Städte und Atomanlagen angegriffen. Die Reaktion des Iran erfolgte prompt: Teheran sprach von einer Kriegserklärung. Auch Öl- und Gasanlagen sollen beschädigt worden sein. Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz attackierte erneut Handelsschiffe im Roten Meer. Gleichzeitig reagierten die Märkte auf mögliche Engpässe bei Öl- und Gaslieferungen. Die Sicherheitslage in der Region bleibt angespannt.



G7-Gipfel soll Signale setzen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte im Vorfeld des G7-Gipfels in Kanada, man beobachte die Entwicklung mit Sorge. Gemeinsam mit den USA wolle man alles tun, um die Stabilität der Energiemärkte zu sichern. Konkrete Maßnahmen wie die Freigabe strategischer Erdölreserven oder Gespräche mit Förderländern seien denkbar – Details nannte sie noch nicht.

Wie sich die Energiepreise in den kommenden Wochen entwickeln, hängt stark vom weiteren Verlauf des Konflikts ab – und von den Signalen, die vom G7-Gipfel ausgehen. Eine klare Linie zur Sicherung der Energieversorgung könnte die Märkte beruhigen. 

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