Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. An diesem Ausspruch von Mark Twain fühlt man sich erinnert, wenn man sich die Prognose aus dem Winter dieses Jahres ansieht. Damals sagten die Verkehrsexperten ein Plus bei der Verkehrsleistung von 3,4 Prozent für 2007 voraus. Sechs Monate später haben die gleichen Autoren diesen Wert kräftig nach oben korrigiert, und zwar auf eine Zunahme in Höhe von 7,5 Prozent. Für das Transportgewerbe ist diese Fehleinschätzung positiv. Zeigt sie doch, dass das schon hohe Wachstum aus dem Jahr 2006 mit 6,9 Prozent in diesem Jahr nochmals übertrumpft wird. Sofern die Prognose auch eintrifft. Denn in der Tat gibt es Anzeichen dafür, dass auch diesmal die Verkehrsexperten falsch liegen. So deutet der im Juni und Juli leicht gesunkene Ifo-Geschäftsklimaindex darauf hin, dass es die heimische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte ruhiger angehen lässt. Auch Äußerungen aus der für das Verkehrsgewerbe so wichtigen Bauwirtschaft gehen in diese Richtung. So ging laut Statistischem Bundesamt die Baunachfrage im Mai 2007 um 3,1 Prozent zurück. Und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) vermeldet, dass in den ersten vier Monaten diesen Jahres 55 Prozent weniger Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäuser genehmigt wurden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Dämpfer werden zwar nichts daran ändern, dass 2007 ein gutes Jahr für das Transportgewerbe wird, was die Auftragslage betrifft. Nur die Rückkehr zu normalen Wachstumsraten und damit das Ende des Booms kommt offenbar früher, als die jüngste Prognose es vorhersagt. Damit hätte dann Karl Valentin Recht mit seinem Satz: Früher war sogar die Zukunft besser. Michael Cordes, Redakteur
Kommentar der Woche: Prognosen für das Transportgewerbe
Der Kommentar der Woche von Michael Cordes, Redakteur