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Kiel Trade Indicator: Welthandel läuft an

07.09.2023 10:25 Uhr | Lesezeit: 2 min
Kombinierter Verkehr - Lkw, Güterzug; im Hintergrund Hafen und Container
Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsflüsse (Im- und Exporte) von 75 Ländern und Regionen weltweit sowie des Welthandels insgesamt
© Foto: Tryaging/ GettyImage

Der weltweite Handel zeigt im August eine recht deutliche Gegenbewegung zu den schwachen Sommermonaten. Der Stau vor dem Panamakanal ist für den globalen Warenhandel von geringer Bedeutung.

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Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel im August im Vergleich zum Vormonat Juli ein Plus von 0,9 Prozent aus. 

Für Deutschland liegen die Augustwerte sowohl für Exporte (+1,8 Prozent) als auch Importe (+1,5 Prozent) recht eindeutig im Plus, wie Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator, erklärt:  „Die Zahlen weisen auf eine Erholung im deutschen Handel hin, nachdem das Statistische Bundesamt unlängst für die Juli-Exporte noch einen Rückgang vermeldet hatte. Im Gegensatz zum Kiel Trade Indicator sind die Werte allerdings nicht inflationsbereinigt. Ob deutsche Exporte wirklich eine Trendwende vollziehen, bleibt abzuwarten. Durch die schwache globale Konjunktur ist der Bedarf nach neuen deutschen Maschinen und anderen Investitionsgütern eher rückläufig."

Auch die Vorzeichen für den EU-Handel sind positiv, Exporte (+2,6 Prozent) liegen spürbar, Importe (+0,6 Prozent) leicht im Plus. Für die USA zeigt der Kiel Trade Indicator bei Exporten (+1,8 Prozent) und Importen (+0,6 Prozent) nach oben. Auch China dürfte im August mehr Waren handeln als im Juli, wobei die Exporte (+5,8 Prozent) einen weitaus größeren Sprung machen dürften als die Importe (+0,5 Prozent), die sich nur leicht über dem Vormonatsniveau bewegen.

Auswirkungen auf den Kombinierten Verkehr: Container im Stau

Die insgesamt positiven Augustzahlen für den globalen Handel werden auch durch Zahlen zu verschifften bzw. im Stau stehenden Waren unterstützt. Die Menge an verschifften Standardcontainern steigt im August leicht auf fast 14 Millionen, der davon im Stau befindliche Anteil sinkt auf rund 7,5 Prozent, was im historischen Maßstab nicht ungewöhnlich ist.

Dabei hat der Stau vor dem Panamakanal für den globalen Warentransport praktisch keine Auswirkungen, nur 0,5 Prozent der weltweiten Frachtkapazität stecken dort fest. „Nur ein Bruchteil der weltweiten Containerflotte ist durch das Niedrigwasser im Panamakanal beeinträchtigt. Das liegt einerseits daran, dass aufgrund von Dimensionsbeschränkungen der Schleusen die größten Containerriesen den Kanal ohnehin nicht ansteuern, zum anderen werden wartende Containerschiffe von der Kanalbehörde bei der Abwicklung bevorzugt, so dass vor allem Chemie-, LNG-, oder Öltanker feststecken“, fügt Stamer hinzu.

 

Aktivität in Russlands Häfen nähert sich Vorkriegsniveau

Überraschend hoch sei die Aktivität in Russlands Häfen. Erstmals seit dem Ausbruch des Ukrainekriegs nähert sich die gelöschte Warenmenge der drei größten russischen Containerhäfen St. Petersburg, Wladiwostok und Noworossijsk wieder den Werten von vor Ausbruch des Krieges an. 

Insbesondere Ankünfte im bedeutendsten Containerhafen Russlands, St. Petersburg, waren zwischenzeitlich um 90 Prozent eingebrochen und stiegen in den vergangenen Wochen sprunghaft an. „Woher die Güter stammen, ist anhand der Containerschiffsbewegungen nicht zweifelsfrei zu bestimmen, jedoch scheint Russland wieder mehr und mehr am Welthandel teilzuhaben. Aufgrund der Sanktionen der westlichen Nationen und des sinkenden Rubelwertes ist diese Entwicklung ernüchternd“, so Stamer.

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