Auch im dritten Quartal des Jahres 2025 hat das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagniert. Man rechne damit, dass die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal 2025 leicht zulegen wird, teilte KfW Research am Mittwoch, 26. November, mit. Noch sei „der Aufschwung in Deutschland nicht sichtbar“ und die Frühindikatoren zeigten in der Gesamtschau auch noch kein eindeutig positives Bild. Nach zwei Jahren Rezession prognostizieren die Ökonomen der KfW für das Gesamtjahr 2025 unverändert ein leichtes Wachstum von 0,2 Prozent.
Massive Ausweitung der Staatsausgaben
Für 2026 prognostiziert KfW Research ein Wachstum des BIP von 1,5 Prozent. „Während der US-Protektionismus und der in den vergangenen Jahren erlittene Verlust an Wettbewerbsfähigkeit die Wachstumsaussichten belasten, sind die Perspektiven für die Binnennachfrage durch die geplante massive Ausweitung der Staatsausgaben gut“, sagte Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. „Wir rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt Anfang des Jahres 2026 noch eher gemächlich expandieren, in der zweiten Jahreshälfte aber an Fahrt aufnehmen wird. Dann sollten die staatlichen Investitions- und Verteidigungsausgaben auf die Straße kommen und zu einer Wachstumsbeschleunigung führen.“ Auch die Unternehmensinvestitionen dürften im kommenden Jahr bei einer anziehenden Kapazitätsauslastung wieder steigen, so KfW Research.
Inflation bleibt auch 2026
Das Wachstum in Deutschland werde im kommenden Jahr aber auch durch ungewöhnlich viele Arbeitstage angetrieben, so KfW Research. Der Kalendereffekt allein erklärt 0,3 Prozentpunkte des von KfW Research erwarteten BIP-Anstiegs. Die Inflationsrate in Deutschland ist seit dem Sommer wieder leicht gestiegen, auch weil die Preise im Dienstleistungssektor weiterhin treibend wirken. Das macht eine Anpassung der Inflationsprognose von KfW Research um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent für 2025 erforderlich. Für das Gesamtjahr 2026 bleibt die Prognose bei 2,0 Prozent. Im ersten Quartal 2026 dürfte die Inflation deutlich unter zwei Prozent rutschen, dann jedoch wieder an Fahrt gewinnen.
Prognose für die Eurozone angehoben
Für die Eurozone revidiert KfW Research seine Wachstumsprognose für 2025 leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent nach oben. Die Wirtschaft vieler Länder habe sich zuletzt robust gezeigt. Für 2026 rechnet KfW Research mit einem Wachstum in der Eurozone um 1,3 Prozent, was eine Revision um 0,2 Prozentpunkte nach oben darstellt.