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KEP: Illegale Zusteller und Sprinter ohne Profil

06.05.2022 08:53 Uhr | Lesezeit: 4 min
KEP: Illegale Zusteller und Sprinter ohne Profil
Zoll, Ordnungsamt und Polizei haben eine Großkontrolle in Troisdorf durchgeführt (Symbolbild)
© Foto: picture alliance/Oliver Berg/dpa

Bei einer Kontrollaktion von Amazon-Subunternehmern wurden Hinweise auf Bezahlung unter Mindestlohn entdeckt, zudem entdeckte man illegale Beschäftigte unter den Zustellern.

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Zoll, Ordnungsamt und Polizei haben am Donnerstag, 5. Mai, bei einer Großkontrolle des Online-Händlers Amazon in Troisdorf zwei illegale Beschäftigte entdeckt. Ein Lieferwagen habe vollständig abgefahrene Reifen gehabt und sei sofort aus dem Verkehr gezogen worden, sagte ein Zollsprecher nach der Kontrolle. Es gebe außerdem in mehreren weiteren Fällen Hinweise auf Bezahlung unter Mindestlohn. Diese Fälle würden weiter untersucht. Insgesamt seien 131 Fahrer befragt und zahlreiche Verträge mit Amazon-Subunternehmern überprüft worden, sagte der Sprecher. Eigene Amazon-Beschäftigte wurden nicht befragt, es ging nur um Zusteller bei Subunternehmerfirmen.

Gegen die beiden jungen Fahrer, die ohne Arbeitserlaubnis Pakete ausgefahren hatten, werde ermittelt; vor allem stünden aber die Firmen im Mittelpunkt, die sie illegal beschäftigt hätten, sagte der Zollsprecher. „Das ist kein Kavaliersdelikt, die Menschen sind weder versichert noch werden sie fair bezahlt.“ Der Gesetzgeber sehe hier empfindliche Geldstrafe in fünfstelliger Höhe und in Wiederholungsfällen sogar Haftstrafen vor. Amazon habe die Kontrolle sehr kooperativ begleitet, lobte der Zollsprecher.

Amazon sichert volle Unterstützung bei solchen Kontrollen zu

Der Online-Händler sicherte den Behörden volle Unterstützung bei solchen Kontrollen zu. Das Unternehmen erwarte von seinen Vertragspartnern, dass sie sich an die gesetzlichen Vorgaben hielten, sagte ein Unternehmenssprecher. Das gelte insbesondere für Löhne, Sozialabgaben und Arbeitszeiten. Amazon hat in Deutschland eine Fahrer-Hotline in mehreren Sprachen eingerichtet, über die Zusteller Missstände auch anonymisiert mitteilen können, wie das Unternehmen mitteilte. Über die Kontrolle hatte zuvor der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.

Auch bei früheren Kontrollen waren Zoll und Polizei immer wieder auf Verstöße wie das Unterschreiten des Mindestlohns, Arbeit ohne Sozialversicherung und erhebliche Mängel an den Lieferwagen gestoßen. Bei einer Kontrolle Ende März vergangenen Jahres bei Amazon in Köln hatte es bei gut 50 befragten Fahrern 24 Hinweise auf Verstöße gegeben. Unter anderem war auch bei dieser Kontrolle vor gut einem Jahr ein Lieferwagen so marode, dass er vor Ort stillgelegt und abgeschleppt werden musste, wie der Zoll berichtet hatte. (tb/dpa)

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