Schwerin. Das Kanzleramt sieht derzeit wenig Chancen für den Bau eines Transrapids von Amsterdam über Hamburg nach Berlin. Dies habe Kanzleramtsminister Thomas de Mazière (CDU) in einem Brief an Mecklenburg-Vorpommern erklärt, teilte die Schweriner Finanzministerin Sigrid Keler (SPD) heute im Landtag mit. Das Land hatte im Auftrag der norddeutschen Bundesländer den Bau des so genannten Eurorapids in einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angeregt. De Mazière schrieb nach Angaben Kelers, die Niederlande hätten noch nicht entschieden, ob sie die Teilstrecke Amsterdam – Groningen als herkömmliche Bahnstrecke oder als Magnetschwebebahn planten. Zudem seinen einer Studie zufolge für die Strecke Amsterdam - Groningen - Hamburg zu hohe Investitionskosten und zu geringe Passagierzahlen zu erwarten. Keler, die stellvertretend für Wirtschaftsminister Otto Ebnet (SPD) dessen Rede hielt, fügte hinzu, erst wenn die niederländische Verbindung gebaut werde, könne über eine Verlängerung der Strecke nachgedacht werden. Zudem müsse ein privater Betreiber gefunden werden, der ohne Subventionen auskomme. Die Kosten lägen voraussichtlich im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich. Dennoch lehnten SPD und Linkspartei.PDS einen CDU-Antrag zu einem klaren Bekenntnis zum Eurorapid nicht ab, sondern verwiesen ihn zur weiteren Beratung in den Wirtschaftsausschuss. Dort solle die CDU unter anderem vorrechnen, wie sie die finanzielle Beteiligung des Landes sicherstellen wolle, erklärten Redner von SPD und Linkspartei. (dpa)
Kanzleramt: Bau des Eurorapid unwahrscheinlich
Transrapidverbindung von Amsterdam nach Hamburg kommt zu teuer