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Jade-Weser-Port: Eurogate-Chef spricht von „Marketing-Gau“

18.04.2012 17:30 Uhr
Jade-Weser-Port: Eurogate-Chef spricht von „Marketing-Gau“
Sehen großen Imageschaden für den JadeWeserPort (v.l.) Die beiden Geschäftsführer Thomas Eckelmann und Emanuel Schiffer.
© Foto: Arndt

Das Eurogate-Management äußert Angesicht der technischen Probleme Zweifel am offiziellen Eröffnungstermin 5.August

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Bremen. Über dem Hafen-Prestigeprojekt Niedersachsens und Bremens, dem Jade-Weser-Port (JWP) in Wilhelmshaven, ziehen immer dunklere Wolken zusammen. Die Betreibergesellschaft Eurogate äußerte am Mittwoch in Bremen auf ihrer Jahrespressekonferenz erstmals indirekt Zweifel daran, dass der seit Monaten verkündete feierliche Eröffnungstermin am 5. August zu halten ist. Alles hänge jetzt davon ab, dass der für den 5. Mai anberaumte Starttermin für den uneingeschränkten Probebetrieb gehalten wird. Ansonsten komme auch der 5. August zu Fall. „Man braucht drei Monate Zeit, um die Container-Brücken und die damit verbundene Steuerungs-IT unter Echtbetriebsbedingungen hochzufahren und gebührend zu testen“, stellte Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung der Eurogate-Gruppe klar.

Noch besteht Uneinigkeit darüber, wie die gravierenderen technischen Probleme an der Kaimauer des Terminals behoben werden können. Dazu gibt es unterschiedliche Lösungsansätze, und zwar vom Bauherrn, der Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft (JWP-R) und zum anderen seitens der niederländischen Experten, die Eurogate hinzugezogen hat. In der JWP-R sind Niedersachsen und Bremen die Hauptgesellschafter. So favorisiert die JWP-R eine Art „Betonpflaster“, während die niederländischen Spezialisten eine stählerne „Flügelwand“, die vor die heutige Kaimauer käme, befürworten. Letztere sei wesentlich schneller zu bauen und zudem auch nachhaltiger.

Zwischen dem Eurogate-Management und der JWP-R-Geschäftsführung herrscht seit geraumer Zeit Funkstille. „Wir haben wiederholt um einen Gesprächstermin gebeten, warten aber bis heute auf eine Antwort“, sagte ein sichtlich zerknirscht wirkender Emanuel Schiffer. Indirekt kritisierte er, dass man bislang alle relevanten Informationen um die technischen Probleme am JWP-Terminal „aus den Medien“ erfahren habe.

Der bis heute entstandene internationale Image-Schaden als Folge geballten Problem-Berichterstattung sei groß. Schiffer sprach von einem „Marketing-Gau“ für das Jahrhundertprojekt.

Er sei aber weiterhin zuversichtlich, dass man die technischen Probleme lösen könne, wenn sich die Fachleute auf eine tragbare technische Lösung verständigt haben. Deren Realisierung würde dann „einige Monate, aber nicht Jahre“ beanspruchen, sagte Schiffer. (eha) 

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