Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht für Deutschland im laufenden Jahr ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent. Zuvor hatte der Währungsfonds mit Sitz in Washington noch eine Stagnation prognostiziert. Für 2026 bleibt die Organisation bei ihrer Prognose von 0,9 Prozent Zuwachs. Unter den führenden Industrienationen der Eurozone bleibt Deutschland indes auf den hinteren Plätzen.
Stärkeres Wachstum in der Eurozone
Nach der Einigung zwischen der Europäische Union und den USA auf einen Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten EU-Importe, blickt der IWF auch optimistischer auf die Eurozone: Die Wachstumsprognose stieg auf 1,0 Prozent – das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als bislang erwartet. Unter anderem liege das an einem starken Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von Irland. das Land habe besonders viele Pharmaprodukte in die USA exportiert und dort investiert. Nächstes Jahr dürften die Euroländer zusammen um 1,2 Prozent wachsen.
Blick auf das Wachstum in einzelnen Regionen
Für die Weltwirtschaft erhöhte der IWF seine Prognose für das laufende Jahr nun auf 3,0 Prozent Wachstum (plus 0,2 Prozentpunkte). Der Ausblick für 2026 liegt nun bei 3,1 Prozent nach 3,0 Prozent zuvor.
Das Wachstum nach Ländern und Regionen (Land/Region 2025 (bisherige Prognose) 2026 (bisherige Prognose):
- Deutschland 0,1 Prozent (0,0 Prozent) 0,9 Prozent (0,9 Prozent)
- Eurozone 1,0 Prozent (0,8 Prozent) 1,2 Prozent (1,2 Prozent)
- USA 1,9 Prozent (1,8 Prozent) 2,0 Prozent (1,7 Prozent)
- Weltweit 3,0 Prozent (2,8 Prozent) 3,1 Prozent (3,0 Prozent)
Effekte der Zollpolitik auf die USA
Für die Vereinigten Staaten zeigt sich der IWF ebenfalls optimistischer: Die US-Wirtschaft dürfte 2025 nun um 1,9 Prozent wachsen und damit 0,1 Prozentpunkte stärker als bislang angenommen. Der IWF begründete dies ebenfalls mit geringeren Zöllen – warnte aber zugleich, dass die Nachfrage im Land schneller abkühle als erwartet. So verwies der IWF auf die teils gestiegenen Importpreise in den USA. Dies deute darauf, dass Unternehmen damit beginnen, höhere Kosten auf ihre Preise umzulegen. Die Fachleute rechnen damit, dass sich 2026 Steueranreize für Investitionen von Unternehmen positiv bemerkbar machen. Hier korrigierte der IWF seine Prognose für die USA um 0,3 Prozentpunkte nach oben auf 2,0 Prozent.