Internationale Schifffahrt soll Luftreinheit fördern

23.05.2006 17:39 Uhr

ICS-Generalsekretär sieht Umweltschutz als Kernthema: Reedereien sollen sich den Anforderungen der Zukunft stellen

Hamburg. Die internationale Handelsschifffahrt muss sich noch stärker als bislang dem Thema Umweltschutz zuwenden. Dabei sollte die Verringerung von klimaschädlichen Abgasen im Mittelpunkt der Anstrengungen stehen, forderte Chris Horrocks, Generalsekretär der International Chamber of Shipping (ICS) und der International Shipping Federation (ISF), heute in Hamburg. Der Brite sprach auf der Vorausschau-Pressekonferenz anlässlich der internationalen Fachmesse Schiff, Maschine und Meerestechnik (SMM), die vom 26. bis 29. September am Traditionsstandort Hamburg ausgerichtet wird. So müsse beispielsweise der nach wie vor hohe Schwefelgehalt in den Schiffstreibstoffen deutlich reduziert werden, betonte der Brite. Auch beim Ausstoß von Stickoxiden (NOx) könnten die Häfen in Zukunft sehr harte Anforderungen an die Reedereien stellen. Die Lösung dieser Aufgaben sei aber ein Gemeinschaftswerk, an dem neben den Reedereien auch die Werften, Motorenhersteller, Zulieferer, die Mineralölindustrie und auch die nationalen Regierungen mitarbeiten müssten, so Horrocks. Auf den globalen Schifffahrtsmarkt würden in den kommenden drei Jahren erhebliche Zusatztonnage strömen. Keiner wisse heute mit Bestimmtheit, ob diese zusätzliche Kapazitäten vom Markt problemlos aufgenommen werden. Nicht auszuschließen sei daher ein erheblicher Marktdruck auf dem Höhepunkt der Ablieferungswelle. Konkrete Zahlen zur Marktentwicklung reichte Martin Stopford, Geschäftsführer von Clarkson Research in London, an. Demnach stünden derzeit 5040 Schiffe mit zusammen 243,8 Millionen Tragfähigkeit (tdw) in den Auftragsbüchern der Werften. Je nach Schiffstyp und -größe seien bestimmte Schiffbaubetriebe bis ins Jahr 2010 hinein ausgelastet. Die im Zwei-Jahres-Abstand von der Hamburg Messe (HM) durchgeführte Fachmesse wartet im September mit einer Rekordbeteiligung auf, berichtete HM-Geschäftsführer Dietmar Aulich. „Diese Einrichtung hat sich als international führende Schiffbaumesse etabliert." Rund 1500 Unternehmen aus mehr als 50 Nationen haben sich angemeldet. Sie belegen gemeinsam rund 75.000 Quadratmeter Ausstellerfläche. Neben den Werften werden auch die immer wichtiger werdenden Zulieferer massiv Flagge zeigen, gefolgt von Unternehmen aus den Bereichen Antrieb, Elektrotechnik und Elektronik. Eingerahmt wird die SMM 2006 von mehr als 100 Fachveranstaltungen. Die Eröffnung der Weltleitmesse für die Schifffahrtsindustrie wird Bundeskanzlerin Angela Merkel vornehmen. (eha)

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