Immer weniger Arbeitnehmer in Deutschland machen laut amtlichen Daten regelmäßig Überstunden. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) hat rund jeder Neunte im vergangenen Jahr mehr gearbeitet, als im Arbeitsvertrag festgelegt war. Grundlage der Zahlen sind Eigeneinschätzungen aus der 2024er-Ausgabe des Mikrozensus, der jährlichen Haushaltsbefragung durch die Statistikämter.
Rund 11 Prozent leisten regelmäßig Überstunden
Hochgerechnet leisteten knapp 4,4 Millionen Menschen regelmäßig Mehrarbeit. Das ist ein Anteil von 11 Prozent der knapp 39,1 Millionen Arbeitnehmer. Ein Jahr zuvor hatte es noch rund 200.000 Beschäftigte mehr gegeben, die regelmäßig länger gearbeitet haben. Bei den Männern liegt der Anteil mit Überstunden aktuell mit 13 Prozent etwas höher als bei den Frauen, von denen nur jede zehnte Überstunden geleistet hat.
Unterschiede zwischen den Branchen
Für 45 Prozent der Mehrarbeiter ist die Sache mit höchstens fünf Stunden pro Woche erledigt. Jeder siebte (15 Prozent) leistete aber auch mehr als 15 Überstunden pro Woche. Besonders verbreitet ist die Mehrarbeit laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, am wenigsten im Gastgewerbe.
Arbeitszeitkonten weit verbreitet
In der Regeln landen die Überstunden auf einem Arbeitszeitkonto, können also später als Freizeit ausgeglichen werden. 71 Prozent der Menschen mit Mehrarbeit nannten diese Form. 16 Prozent wurden hingegen für die Mehrarbeit direkt entlohnt. Unbezahlte Überstunden haben nach eigenen Angaben 19 Prozent der Betroffenen geleistet. Im Jahr zuvor hatten dies 20 Prozent berichtet. Es waren auch Mischformen und damit mehrere Antworten möglich.