Immer sauber bleiben!

Gut 100.000 Kilometer zwischen den Ölwechselintervallen gelten mittlerweile eher als Minimum im Fernverkehr. Hersteller wie Iveco bestellen ihre Kunden teils gar nur alle 150.000 Kilometer zum Ölwechsel ein, dieser Wert wird sich aller Voraussicht nach allerdings nicht mehr weiter erhöhen. "Mit diesem Wert decken wir die Jahresfahrleistung unserer meisten Kunden ab, womit wir HU, SP und Service im Jahresrhythmus gebündelt hätten. Das Wechselintervall noch weiter auszudehnen macht deshalb keinen Sinn", erklärt dazu Iveco-Pressesprecher Manfred Kuchlmayr. Ökologisch korrekt: das Recyclingöl Ähnlich äußern sich auch die anderen Lkw-Hersteller. Dazu kommt die Tatsache, dass sich der Rußeintrag seit Euro 6 tendenziell erhöht hat, sofern die Hersteller neben SCR die Abgasrückführung zur Reinigung ihrer Abgase nutzen. Den verbesserten Toleranzen im Motorenbau steht entgegen, dass sich Unternehmen und Fahrer tendenziell weniger um ihre Fahrzeuge sorgen. Auch die Einsatzbedingungen der einzelnen Lkw haben sich tendenziell nicht verbessert. Noch immer fordern winterliche Kaltstarts und häufiges Stop-and-Go im Verteilerverkehr respektive staubige Kiesgruben den Ölhaushalt, was weitere Ausdehnungen der Wechselintervalle laut Aussagen diverser Lkw-Hersteller unwahrscheinlich macht. Was die Schmierstoffhersteller nicht von Neuentwicklungen und weiteren Diversifizierungen ihrer Produkte abhält: Speziell für Scania entwickelte Liqui Moly das Langzeit Motoröl S3 10W-40, das laut Liqui Moly speziell auf die Anforderungen der schwedischen Lkw-Motoren abgestimmt ist. Das Öl der Norm Scania LDF-3 ist rückwärts kompatibel und schließt alle bisherigen Scania-Normen mit ein. Empfohlen ist es vor allem für lange Ölwechselintervalle im Fernverkehr. Geliefert wird es in einem Ein-Liter-Gebinde und in 60- oder 250-Liter-Fässern. Für Unternehmen, die Transporter fahren und auf den CO2-Fußabdruck achten, könnte das Leichtlauföl Eco in der Qualität 10W40 interessant sein. Dabei handelt es sich um ein Qualitäts-Recycling-Öl mit moderner Additiv-Technologie und Synthesekomponenten. Es ist laut Liqui Moly geeignet für den ganzjährigen Einsatz in Benzin- und Pkw-Dieselmotoren, mit und ohne Abgasturboaufladung (ATL) und Ladeluftkühler (LLK) sowie für den Einsatz in gasbetriebenen Personenwagen (CNG/LPG). Es erfüllt die offiziellen Freigabeanforderungen von Mercedes-Benz und Volkswagen. Dass man mit Öl auch Sprit sparen kann, behauptet Total von seiner Fuel-Economy-Schmierstoffserie: Wie bei den Reifenherstellern kann man auf der entsprechenden Webseite über Jahresfahrleistung, Durchschnittsverbrauch und Fahrzeuganzahl ermitteln, wie viel Diesel man mit den entsprechenden Ölen theoretisch sparen kann. Vorab fuhr Total selbst diverse Testreihen, auch mit unabhängigen Zertifizierungsorganisationen wie Millbrook oder dem TÜV Rheinland. Nach fünf Testkampagnen über mehrere Jahre (mit Lastwagen von DAF, Renault Trucks, Scania und Volvo) hat Millbrook mit einem Zertifikat bescheinigt, dass die Verwendung der Fuel Economy Schmierstoffe für Motor und Kraftübertragung eine Einsparung von bis zu einem Liter je 100 Kilometer ermöglichen kann. Noch höher soll dieser Wert laut Total prinzipbedingt im Stadtverkehr ausfallen. Ein Prozent Verbrauchsersparnis ist drin Mit dem TÜV testete Total einen MAN TGX 440 (allerdings noch in Euro 4), der durch die ausschließliche Verwendung des Motorenöls FE (Rubia TIR 8900 FE 10W-30) im Schnitt 1,34 Prozent Diesel gespart haben soll. Die kombinierte Verwendung von Fuel-Economy-Schmierstoffen für den Motor (Rubia TIR 8900 FE 10W-30) und das Getriebe (Transmission XS FE 75W-80 und Transmission SYN FE 75W-90) kann diesen Wert laut Total unter optimalen Voraussetzungen gar auf bis zu 6,41 Prozent erhöhen. Dabei wurde gegen ein Standard-Motorenöl der Klasse 10W-40 und ein Getriebeöl der Klasse 80W-90 getestet. Jetzt bleibt nur abzuwarten, wie sich Diesel- und Ölpreise mittelfristig entwickeln: Wenn die teureren Hochleistungsöle den Spritpreisen nicht folgen, dürften sie sich mit der Amortisation schwer tun.