Cuxhaven. Der anhaltende Boom im Containerverkehr führe bereits jetzt zu Engpässen insbesondere in Hamburg, sagte der Präsident des Zentralverbandes der Seehafenbetriebe (ZDS), Detthold Aden, am Freitag auf dem Hafenwirtschaftstag in Cuxhaven. Abhilfe sei nicht in Sicht, meinte Aden: „Hafenplanung und Hafenbau dauern in Deutschland einfach zu lange.“ Zugleich unterstrich Aden erneut die Forderung nach einem Ausbau von Elbe und Weser. Sonst könnten Hamburg und Bremerhaven gegenüber Rotterdam und Antwerpen nicht bestehen. Die Hamburger Hafenwirtschaft bekommt nach Ansicht Adens die Auswirkungen langsamer Planungs- und Genehmigungsverfahren bereits deutlich zu spüren. Schon heute gebe es bei ständig wachsenden Zahlen im Containerumschlag Engpässe, beispielsweise „weil die dringend benötigte Westerweiterung des Eurogate-Terminals erst jetzt in Angriff genommen werden kann“. Auch die anderen Terminals arbeiten laut Aden „an der Grenze, und schnelle Abhilfe ist nicht in Sicht“. Politischen Forderungen nach einem gesamtdeutschen Hafenkonzept als Voraussetzung für eine Entscheidung über die Fahrwasser- Vertiefung lehnte Aden klar ab. Hinter diesen Forderungen verberge sich „ein staatlicher Dirigismus, der den Reedern vorschreibt, wohin sie mit welchen Schiffsgrößen fahren sollen“. Der in Wilhelmshaven geplante Tiefwasserhafen JadeWeserPort ist für Aden keine Alternative zum Ausbau der Elbe und Weser für alle Schiffsgrößen. Wilhelmshaven könne weder Hamburg noch Bremerhaven ersetzen, sondern sei als zusätzlicher Containerhafen erforderlich. Als Chef der Bremer BLG Logistics Group kündigte Aden auf dem Hafenwirtschaftstag ein verstärktes Engagement seines Unternehmens in Cuxhaven an. Als Ergänzung ihres Autoterminals in Bremerhaven plant die BLG demzufolge den Ausbau des Automobilumschlages an der Elbemündung. Die BLG will dort eine 500 Meter lange Kaje mit zwei Großliegeplätzen für Autotransportschiffe sowie 20 000 Quadratmeter Umschlagsfläche bauen.
Hafenwirtschaft fordert schnellere Genehmigungen für Terminalbau
Die deutsche Hafenwirtschaft fordert schnellere Genehmigungsverfahren für den Bau von neuen Terminals. Engpässe sind schon heute spürbar.