Rotterdam. Der Hafen Rotterdam wird bis zum Jahr 2020 seinen Containerumschlag im Vergleich zu heute mehr als verdoppeln, und zwar auf dann rund 25 Millionen Standardcontainer (TEU). Das stellte Hans Smits, Generaldirektor des Hafenbetrieb Rotterdam (HbR), heute im Maashafen anlässlich der symbolischen Verladung des zehnmillionsten Standardcontainers im laufenden Geschäftsjahr in Aussicht. Rotterdam sei mit diesem Ergebnis der erste europäische Universalhafen, der diese Anzahl in einem Jahr erreicht. Mit dem Umschlagaufkommen, das noch in den verbleibenden Wochen dieses Jahres hinzukommt, dürfte Rotterdam sogar die Grenze von elf Millionen Behältnissen erreichen, meinte Smits. Die Anfänge des Containerumschlags reichen in Rotterdam bis ins Jahr 1966 zurück. Am 4. Mai des Jahres lief das zur US-Reederei Sea-Land – die Reederei ging 1999 im dänischen Maersk-Konzern auf - gehörende Frachtschiff „Fairland“ an. Es löschte 226 Container. Zu den technischen Besonderheiten des Frachters, der auf dem Nordatlantik eingesetzt wurde, gehörte das gewaltige Bordgeschirr, mit dem die Container geladen beziehungsweise gelöscht wurden. Das Schiff fuhr im Anschluss übrigens nach Bremen, wo es am 6.Mai 1966 die ersten Container löschte und damit im zweitgrößten deutschen Universalhafen das Containerzeitalter einläutete. Die erste Container-Million erreichte Rotterdam bereits 1974. Heute werden im Rotterdamer Hafen im Stundendurchschnitt 1100 TEU umgeschlagen. In Rotterdam führte die Aufnahme des Container-Linien-Verkehrs durch die Reederei Sea-Land zur Gründung eines in erster Linie auf den Containerumschlag spezialisierten Hafenbetriebs. Der Name: Europe Container Terminus (ECT), heute stehend für „Europe Combined Terminals“. Es trat im Laufe seines Bestehens mit vielen technischen Leistungen als Pionier in Erscheinung. So nahm ECT Ende der 1980-er Jahre den ersten praktisch vollautomatischen Containerumschlag auf einem Terminal in Betrieb. Ein Konzept, das sich, entsprechend weiterentwickelt, seit 2002 auf dem Container Terminal Altenwerder (CTA) der HHLA in Hamburg wiederfindet. Auf der modernsten Anlage von ECT, das inzwischen zum fernöstlichen Hutchison-Whampoa-Hafenkonzern gehört, dem ECT Delta Terminal, wurde heute die in einer besonderen Farbgebung gehaltene Jubiläumsbox verladen. Sie ist für eines der Hilfsprojekte aus der Serie „Right to play“ bestimmt. Ihr Inhalt: 40.000 Fußbälle. HbR-Generaldirektor Hans Smits übergab noch vor Ort einen Scheck über 10.000 Euro für Projektinitiatoren. In Rotterdam werden in den kommenden Jahren die Containerumschlag-Kapazitäten weiter aufgestockt. So wird bereits 2008 der neue Terminal „Euromaxx“ hinzukommen. Angesichts der großen Investitionen will der HbR vom 1.Januar 2008 die Hafenentgelte um durchschnittlich 1,7 Prozent erhöhen. Der Maßnahme gingen in den zurückliegenden Monaten verschiedene Gespräche mit dem Hafenunternehmer-Verband Deltalinqs voraus. Bei der jetzt beschlossenen Tarifanpassung wurde zudem der Tarifpolitik in den wichtigen Wettbewerbshäfen in der Nordwest-Range Rechnung getragen, heißt es beim HbR. 2006 hatte der Hafenbetrieb noch gut zwei Prozent höhere Preise im Markt durchgesetzt. (eha)
Hafen Rotterdam will bis 2020 Umschlag mehr als verdoppeln

Kleiner Festakt im Maashafen anlässlich des zehnmillionsten Standartcontainers in diesem Jahr – Hafenentgelte steigen 2008 um rund 1,7 Prozent