München. Auch acht Jahre nach dem Flammeninferno im Montblanc-Tunnel mit 39 Toten sind viele wichtige Straßentunnel in Europa noch immer unsicher. Beim ADAC-Tunneltest 2007 fiel jede fünfte unterirdische Röhre glatt durch: 51 Tunnel in 13 europäischen Ländern wurden geprüft, 10 erfüllten nicht die Mindestanforderungen bei Brandschutz, Fluchtwegen, Lüftung oder Verkehrsüberwachung. Von den sieben in Deutschland untersuchten Tunneln schnitten vier mit "sehr gut" ab, wie der Autoclub am Donnerstag in München mitteilte. Mit dem Schwarzwälder Tunnel Gernsbach (Baden-Württemberg) auf der B 462 fiel erneut auch eine deutsche Röhre durch. Gegenverkehr und der hohe Lastwagen-Anteil sorgten hier für ein hohes Risiko, hieß es. Außerdem hätten die Tester in dem gut zehn Jahre alten Bauwerk große Defizite bei den Flucht- und Rettungswegen, der Lüftung und dem Notfallmanagement festgestellt. Das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe plane jedoch eine Modernisierung und Nachrüstung des Tunnels, ein Baubeginn stehe aber noch nicht fest. Testsieger wurde der Tunnel Brinje in Kroatien. Das drei Jahre alte Bauwerk auf der A1 Zagreb-Split erfülle alle sicherheitsrelevanten Kriterien, hieß es. "Hier haben die Tunnelkonstrukteure ein Vorzeigeprojekt entwickelt", sagte ADAC-Vizepräsident Günter Knopf. Auf Platz Zwei kam der 2006 eröffnete Tunnel Tiergarten-Spreebogen auf der B 96 in Berlin. Bei dem Test wurden 18 Tunnel auch als "sehr gut" eingestuft. "Fast jede dritte Röhre erhielt damit die Bestnote", sagte ADAC-Experte Robert Sauter. Elf Tunnel erhielten ein "gut", zwölf wurden mit ausreichend bewertet. Von den durchgefallenen Tunneln wurden drei als "bedenklich" eingestuft, sieben sogar als "mangelhaft". Diese finden sich vor allem in Italien und Norwegen. Alle Testergebnisse finden Sie unten auf dieser Seite in der Downloadbox.
Gutes Sicherheitsniveau in deutschen Tunneln

Tunneltest 2007: ADAC stuft nur eine von sieben getesteten Röhren als "bedenklich" ein. / Mit Download